In Deutschland wurde im Jahr 2023 eine erhebliche Zunahme der Schleusungskriminalität verzeichnet, mit insgesamt 7.924 polizeilich registrierten Fällen, was einem Anstieg von 60,5 Prozent entspricht, so das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei.
Deutlicher Anstieg der Schleusungskriminalität
Laut Angaben des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei waren es 4.404 festgestellte Tatverdächtige, was einer Zunahme von 26,6 Prozent entspricht. Vor allem Einschleusungen über die EU-/Schengen-Außengrenzen auf der zentralmediterranen und der ostmediterranen Route nahmen zu, während die Westbalkanroute und die Ostroute seltener genutzt wurden. Trotz rückläufiger Migration über die Westbalkanroute waren die meisten Personen, die an den südöstlichen Grenzen Deutschlands festgestellt wurden, vorwiegend durch die Balkanregion geschleust worden.
Herangehensweise der Schleuser
Etwa jede zweite eingeschleuste Person kam aus Polen (41,9 Prozent), etwa jede dritte aus Österreich (29,4 Prozent) und etwa jede fünfte eingeschleuste Person aus Tschechien (22,5 Prozent). Die Mehrheit der geschleusten Personen war zu Fuß unterwegs (37,1 Prozent), in Kleintransportern (25,6 Prozent) oder in Pkw (24,3 Prozent). Die hohe Anzahl von zu Fuß eingeschleusten Personen lässt nach Angaben der Behörden oft auf vorherigen Transport in Kraftfahrzeugen schließen, sogenannte Absetzungen.
Risiken der Schleusung
Insbesondere der gefährliche Transport von Personen in Fahrzeugen mit erhöhtem Lebensrisiko, so genannte Behältnisschleusungen, umfasste im Jahr 2023 einen deutlichen Anstieg. Die Anzahl dieser Vorfälle hat sich (mit etwa 1.200 Fällen) im Vergleich zu den Jahren 2022/2023 mehr als verdoppelt und die Anzahl der hierbei geschleusten Personen (mit etwa 17.500 Personen) hat sich fast verfünffacht. Meist wurden hierbei Kleintransporter genutzt, die sich leicht anmieten lassen und für die keine spezielle Fahrerlaubnis benötigt wird.
Herkunft der Tatverdächtigen und Schleusergruppierungen
Die Mehrheit der registrierten Tatverdächtigen stammten aus Syrien, Deutschland, der Türkei und der Ukraine. Daneben stellten die Behörden einen weiteren Anstieg der festgestellten Organisierten Kriminalitätsgruppierungen (OK-Gruppierungen) fest, die im Bereich der Schleusungskriminalität aktiv sind – von 49 im Jahr 2022 auf nunmehr 58 Gruppierungen im Berichtsjahr 2023.
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