(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Heide Simonis: Schleswig-Holsteins erste Ministerpräsidentin.
Die ehemalige Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis (SPD), ist im Alter von 80 Jahren verstorben, wie die Staatskanzlei in Kiel mitteilte. Simonis hatte von 1993 bis 2005 das Amt inne und war damit die erste Frau an der Spitze einer deutschen Landesregierung. Geboren wurde sie am 4. Juli 1943 in Bonn und verbrachte einige Jahre mit ihrem Mann Udo Simonis in Sambia und Japan, bevor sie 1972 nach Schleswig-Holstein zogen.
Ein politischer Werdegang
In Kiel arbeitete Simonis zunächst bis 1976 als Berufsberaterin beim Arbeitsamt. Im Jahr 1972 wurde sie in die Kieler Ratsversammlung gewählt und wechselte 1976 in den Bundestag. 1988 wurde sie Finanzministerin im Landeskabinett von Ministerpräsident Björn Engholm. Nach seinem Rücktritt im Jahr 1993 übernahm sie das Amt des Ministerpräsidenten.
Eine umstrittene Entscheidung
Im Jahr 2005 zog Simonis ihre Kandidatur für eine weitere Amtszeit zurück, nachdem sie im vierten Wahlgang keine Mehrheit für die Bildung einer rot-grünen Minderheitsregierung unter Duldung durch den Südschleswigschen Wählerverband erreichen konnte. Dieser Schritt war umstritten und führte zu einer politischen Krise in Schleswig-Holstein.
Engagement für Unicef
Nach ihrem Rücktritt aus der Politik war Simonis von 2005 bis 2008 ehrenamtlich als Vorsitzende von Unicef Deutschland tätig. Sie setzte sich in dieser Funktion für die Rechte von Kindern und die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ein.
Kondolenzbuch in der Staatskanzlei
Die Landesregierung Schleswig-Holsteins wird am Donnerstag ab 15 Uhr in der Staatskanzlei ein Kondolenzbuch für Heide Simonis auslegen. Menschen haben die Möglichkeit, sich dort einzutragen und ihr Beileid auszudrücken.