Einen durchaus gefährlichen Fund machte der Bewohner eines landwirtschaftlichen Anwesens in Belm am Donnerstagnachmittag (21.04.2022). Nach dem Ausbau einer alten Holztreppe entdeckte er einen metallenen Gegenstand, der sich als Granate einer Flugabwehrkanone entpuppte und noch vor Ort gesprengt werden musste.
Angehörige meldeten den Fund umgehend in der Polizeistation Belm und konnten den Einsatzkräften auch direkt ein Foto von dem Objekt zeigen. Die hinzugezogenen Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Niedersachsen hatten somit noch vor ihrem Eintreffen einen ersten Eindruck, womit sie es zu tun hatten. Gegen 15:30 Uhr trafen zwei von Ihnen dann persönlich vor Ort ein und legten nach weiterer Begutachtung in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Ordnungsamt Belm die Details für den weiteren Ablauf fest.
Flugabwehrgranate in Scheune gefunden
Gefunden wurde das Geschoss in einer freistehenden Scheune gegenüber des Wohnhauses. Auf einem angrenzenden Feld huben Mitarbeiter der Stadt Belm ein rund anderthalb Meter tiefes Loch für die Sprengung der Artilleriegranate aus. „Es handelt sich um ein Brand-Schrapnell einer 8,8-cm-Flak aus dem zweiten Weltkrieg.“, stellte Sprengmeister Michael Crölle fest. Diese Kanonen wurden vorallem zur Flugabwehr eingesetzt.
„Die Munition hat ein sogenanntes vorgespanntes Zündsystem mit einem Zeitzünder. Sie ist nicht transportfähig und muss deshalb vor Ort gesprengt werden. Aufgrund des Alters und bei unsachgemäßen Umgang wäre jederzeit eine Explosion möglich.“, erläuterten uns Crölle und sein Kollege Lange-Chudziak weiter.
Nach Abschluss der Vorbereitungen am Fundort wurden dann die Freiwillige Feuerwehr Belm und mehrere Streifen der Polizei für die Evakuierung umliegender Häuser und die Sperrung der umliegenden Straßen hinzugezogen. Für die Sprengung wurde ein Sperrbereich mit einem Radius von 300 Metern eingerichtet. Aufgrund des ländlichen Gebietes mussten zwar nur wenige Bewohner ihre Häuser verlassen, aber es mussten zahlreiche Straßen und Landwege gesperrt werden. 36 Freiwillige Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Sprengung am Abend
Um 18:00 Uhr begannen die Kampfmittelbeseitiger mit ihrer finalen Arbeit. Vorsichtig transportierten sie die Granate in das vorbereitete Loch, brachten eine Sprengladung an und deckten die Munition mit Erde ab. Gegen 18:35 Uhr wurde sie dann zur Detonation gebracht. Dabei waren nur ein dumpfer Knall zu hören und etwas Erdauswurf sowie eine kleine Rauchwolke zu sehen. Kurz darauf ergab die Überprüfung der Sprengstoffexperten, dass die Sprenung erfolgreich war und keine Gefahr mehr bestand.
Erleichterung machte sich bei den Verantwortlichen dieses Einsatzes breit. Neben Sprengmeister Crölle, waren auch der Verantwortliche des Ordnungsamtes, Daniel Ziemann, sowie Einsatzleiter In der Stroth der Belmer Polizei mit dem Ablauf und der Zusammenarbeit aller Beteiltigten zufrieden.