Hauptbahnhof Bremen (Symbolbild)
Ganz schön dreist: Ein 17-jähriger Jugendlicher aus Achim (Landkreis Verden) hat unter fadenscheinigen Gründen einen Rettungswagen angefordert und danach auf der Bundespolizeiwache am Bremer Hauptbahnhof mit großspurigen Reden knapp den Beliebtheits-Award verpasst.
Der mit 1,24 Promille alkoholisierte Jugendliche bat nachts um 03:40 Uhr um Hilfe, weil er unter „akutem Eisenmangel“ leide. Die Notrufnummer hatte er bereits mehrfach gewählt und selbst einen Rettungswagen zur Bundespolizeiwache bestellt. Die Notwendigkeit von Erster Hilfe ergab sich für die Bundespolizisten jedoch nicht. Stattdessen prahlte der Jugendliche damit, „dass sein Vater ihm so viel Geld geben würde, dass er die Wache samt Personal kaufen könne“. Die Beamten lehnten dankend ab und nahmen ihn in Gewahrsam.
Statt Blaulicht- kam das Mutti-Taxi
In ähnlicher Weise respektlos verhielt sich der Jugendliche auch gegenüber der Besatzung des Rettungswagens, die wegen mangelnder Behandlungsbedürftigkeit entschied, ohne ihn wieder abzufahren. Es hatte den Anschein, so die Meldung der Bundespolizei, dass der junge Mann nur darauf aus war, unter Blaulicht heimgebracht zu werden. Vielleicht war er auch nicht vermögend genug, sich ein 9-Euro-Ticket leisten zu können, heißt es weiter.
Den Transferwunsch erfüllte ihm schließlich seine Mutter, die ihren Sohn auf der Wache abholte. Die schriftliche Bescheinigung seiner Glanzleistung erhielt er in Form einer Strafanzeige wegen des Missbrauchs von Notrufen im Zusammenhang mit dem Vortäuschen von Hilfsbedürftigkeit.