Die Vizepräsidentin des Deutschen Fußballbundes, Célia Sasic, fordert nach dem frühen WM-Ausscheiden der Frauen-Nationalmannschaft Veränderungen innerhalb des Verbandes und betont die Notwendigkeit einer besseren Ausbildung der Trainer.
Veränderungen beim DFB
„Am Ende braucht ein Verband vor allem Menschen in verantwortlichen Positionen, die dafür sorgen, dass eine Nationalmannschaft ihr Potenzial ausschöpft“, sagte Sasic der Wochenzeitung „Die Zeit“. Sie betonte, dass es einen Sportdirektor auch für die Frauen geben sollte: „Er oder sie sollte die Trainerin unterstützen, die Ausbildung neuer Trainer gestalten, die Schnittstelle zu den Vereinen sein. Da hängen wir im Frauenfußball noch hinterher. Der Frauenfußball darf nicht länger einfach so mitgemacht werden.“
Sportliche Defizite
Nach dem Vorrunden-Aus sowohl der Frauen- als auch Männermannschaft bei der WM sieht Sasic dringenden Handlungsbedarf: „Sportlich läuft definitiv etwas schief. Der Mannschaft fehlten in Australien Ordnung und defensive Stabilität, daher unterliefen ihr taktische Fehler. Die Gegner haben das genutzt.“ Sie kritisierte, dass beide Teams „mit Leidenschaft, aber ohne Spielkontrolle“ spielten, selbst gegen Nationen mit weniger Möglichkeiten.
Ausbildung der Trainer
Sasic betonte, dass weder hohe Erwartungen noch der Vergleich mit den Männern eine Entschuldigung für die enttäuschende Leistung seien. Sie forderte eine Verbesserung in der Ausbildung der Trainer: „Hier müssen wir dringend ansetzen und besser ausbilden. Ich glaube, am diesjährigen Profitrainer-Lehrgang nimmt keine Frau teil.“
Rollenverständnis für A-Nationaltrainer
Die DFB-Vizepräsidentin sprach sich für ein neues Rollenverständnis für A-Nationaltrainer aus. Diese sollten sich von Startrainern in den Vereinen unterscheiden und als Vordenker agieren: „Als oberste Fußballlehrer Deutschlands sollten sie Vordenker sein, die sich ums große Ganze kümmern und für das Gemeinwohl arbeiten.“