Die Sanierung von Autobahnen und Brücken in Deutschland wird in den kommenden Jahren teurer als erwartet. Laut internen Berechnungen der Autobahn GmbH fehlen bis 2028 rund 9,7 Milliarden Euro für den Neu-, Ausbau und Erhalt aller Bundesfernstraßen.
Besorgnis erregende Finanzierungslücken
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) hat berichtet, dass vor allem das geplante Brückenmodernisierungsprogramm von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu den Kostensteigerungen führt. Das Ziel dieses Programms ist die Sanierung von ungefähr 4.500 maroden Bauwerken in den kommenden Jahren. Um dies wie geplant umzusetzen, müssten zusätzlich zu den bereits eingeplanten Mitteln von 8,6 Milliarden Euro pro Jahr, weitere 5,5 Milliarden Euro aufgebracht werden. Dieses Geld wird benötigt, um Planung und Bau zu gewährleisten und dringend benötigtes Personal einzustellen. Wenn die Mittel nicht weiter aufgestockt werden, könnten einige Projekte laut der FAZ nicht wie beabsichtigt realisiert werden.
Ungedeckter Finanzbedarf auch bei Bundesstraßen
Nicht nur bei der Brückenfinanzierung gibt es Lücken. Auch bei den Bundesstraßen besteht zusätzlicher Bedarf. So ist die Finanzierung der Fehmarnsundquerung im Zusammenhang mit dem Ausbau der B 207 noch nicht geklärt. Auch hier sind zusätzliche Mittel erforderlich. Laut den internen Berechnungen der Autobahn GmbH fehlen im kommenden Jahr bereits 1,3 Milliarden Euro bei den Bundesfernstraßen und bis zum Jahr 2028 wird der Bedarf um weitere 3,4 Milliarden Euro ansteigen. Sollte die derzeit schwächelnde Wirtschaft weiterhin anhalten, könnte dies die aktuelle Situation noch verschärfen. Denn der Bund könnte deutlich weniger Geld mit der Lkw-Maut einnehmen als geplant. Im vergangenen Jahr waren es bereits 426 Millionen Euro weniger.
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