Die neue unabhängige Beauftragte für den diözesanen Schutzprozess wird Sandra Körbs. / Foto: Bistum Osnabrück / Roland Knillmann
Der Schutzprozess gegen sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch im Bistum Osnabrück wird personell verstärkt: Zum 1. April 2023 übernimmt Sandra Körbs die neu geschaffene Position der unabhängigen Beauftragten, die künftig – frei von den Weisungen der Bistumsleitung – die Abläufe zum Umgang mit jedem einzelnen Verdachtsfall sexuellen Missbrauchs im Bistum steuert und kontrolliert.
Die 50-jährige Juristin bringt Erfahrung in der Leitung von Personal- und Rechtsabteilung mit und ist derzeit als Syndikusanwältin für die Stadtwerke Osnabrück AG tätig.
Fachlich angebunden wird die neue Beauftragte an die überwiegend mit externen Fachleuten besetzte Monitoring-Gruppe im diözesanen Schutzprozess, die auch das vorangegangene Auswahlverfahren verantwortete. Der Sprecher der Monitoring-Gruppe, Heinz-Wilhelm Brockmann, betont: „Mit Frau Körbs hat der Schutzprozess im Bistum Osnabrück eine fachlich versierte und erfahrene Persönlichkeit finden können, die unsere Arbeit an ganz wichtiger Stelle unterstützen wird.“ Sie werde gänzlich unabhängig und weisungsfrei die Aufarbeitung jedes einzelnen Falls sexueller Gewalt durch Personen des Bistums im Blick behalten. „Gegenüber Betroffenen wird sie dafür sorgen, dass alle Pflichten des Bistums bestmöglich erfüllt werden. Und alle am Schutzprozess Mitwirkenden wird sie in ihren Aufgaben begleiten.“
Reaktion auf Studienergebnisse der Universität Osnabrück
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hatte im September die Einrichtung der neuen Stelle als eine der wesentlichen Maßnahmen zur Verbesserung des Umgangs mit Fällen sexualisierter Gewalt angekündigt, nachdem eine vom Bistum in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie bis in die jüngere Vergangenheit erhebliche Mängel aufgezeigt hatte. „Ich danke der Monitoring-Gruppe für ihr Engagement, durch das wir diese neue Schlüsselposition zügig und kompetent besetzen können“, so Bode. „Und ich bin froh, dass wir mit Frau Körbs eine erfahrene und tatkräftige Fachfrau gewinnen konnten, die mit ihrer Expertise in größtmöglicher Unabhängigkeit dafür sorgen wird, dass der Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt in unserem Bistum weiter konsequent verbessert wird.“
Ergänzend zur neuen Stelle der unabhängigen Beauftragten für den Schutzprozess wird derzeit eine ebenfalls neu einzurichtende Ombudsstelle für Betroffene im Bistum Osnabrück zur Ausschreibung vorbereitet.