Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Osnabrück ist im Juli 2024 gegenüber dem Juni um 711 auf jetzt 15.398 gestiegen. Im Vorjahresvergleich waren 921 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Juni um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt exakt fünf Prozent, lag damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Wir registrieren in diesem Jahr den saisonal typischen Zuwachs bei den Arbeitslosen zur Urlaubszeit“, kommentiert Jutta Guthardt, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Mit dem Ende der Schulzeit melden sich viele Jugendliche arbeitslos, die jedoch perspektivisch eine Ausbildung oder ein Studium beginnen werden. In dieser Personen-gruppe ist der Anstieg also zumeist vorübergehend. Zudem gab es in den vergangenen Wochen Abschlussprüfungen in diversen Ausbildungsgängen. Auch in deren Folge kann es zu vermehrten Arbeitslosmeldungen kommen, wenn es im Ausbildungsbetrieb keinen nahtlosen Übergang in ein Arbeitsverhältnis gibt. Letztendlich stehen auch in diesen Fällen die Chancen gut, dass die Arbeitslosigkeit nur vorübergehend ist.“
Insgesamt 1.607 junge Männer und Frauen unter 25 Jahren waren im Juli in der Region als arbeitslos registriert und damit 16,6 Prozent (bzw. 229 Personen) mehr als im Juni. Der Zuwachs an Arbeitslosen ist indes nicht auf junge Menschen beschränkt. „Typischerweise laufen zur Jahresmitte diverse befristete Verträge aus, so dass auch hierdurch häufiger Arbeitslosmeldungen entstehen“, so Guthardt. „Das ist beispielsweise in lehrenden und ausbildenden Berufen der Fall. Üblicherweise sehen wir aber auch in diesen Fällen – auch ungeachtet der allgemeinwirtschaftlichen Lage – eine deutliche Entspannung nach den Ferien.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 2.978 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit vier Personen weniger als im Juni und 41 weniger als vor einem Jahr. 2.343 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.246 (Juni 2024: 1.132).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Juli 19.154 Personen – 263 mehr als im Vormonat (plus 1,4 Prozent) und 352 mehr als vor einem Jahr (plus 1,9 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,1 Prozent gleichauf mit dem Vorjahreswert und um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert aus dem Juni.