Sahra Wagenknecht kritisierte rechtsgerichtete Remigrationspläne und betonte die Notwendigkeit, zwischen Migranten, die bereits erfolgreich integriert sind, und neuen Einwanderern zu unterscheiden. Sie äußerte Verständnis für Bedenken hinsichtlich hoher Migrationszahlen, sprach sich jedoch gegen die Abschiebung von lange in Deutschland lebenden Migranten aus.
Wagenknechts Kritik an Remigrationsplänen
Sahra Wagenknecht äußerte sich kritisch zu den Remigrationsplänen rechtsorientierter Parteien und Gruppierungen. Sie erklärte gegenüber dem TV-Sender „Welt“, dass es „inhuman“ sei, bereits integrierte Migranten in das Land ihrer Kindheit abzuschieben. Dabei stellte sie klar, dass es sich hierbei um zwei unterschiedliche Debatten handle.
Unterscheidung zwischen Integrationsbemühungen und Migration
Die Linken-Politikerin betonte, es gebe viele Zuwanderer, die sich gut in Deutschland integriert hätten und ein normales Leben führten. Wenn diese Menschen befürchten müssten, abgeschoben zu werden, wäre das nicht nur inhuman, sondern auch ein Schlag gegen Integrationsbemühungen. Sie sagte: „Wenn Menschen sich gar nicht zu Hause fühlen könnten, weil man ihnen signalisiert, das ist hier gar nicht euer Zuhause, ist das das Gegenteil dessen, was erfolgreiche Integration ausmachen sollte.“
Die Diskussion über Remigration müsse grundsätzlich von der Diskussion über die derzeit hohen Migrationszahlen unterschieden werden, so Wagenknecht. Sie forderte daher, ein klares Signal zu senden: „Wir können nur denen Schutz gewähren, die wirklich einen Asylanspruch haben“.
„Remigration“ als „Unwort des Jahres“ 2023
Der Begriff „Remigration“ ist zum „Unwort des Jahres“ 2023 gekürt worden. Laut der Jury sei das Wort in der Identitären Bewegung, in rechten Parteien sowie weiteren rechten bis rechtsextremen Gruppierungen zu einem „Euphemismus für die Forderung nach Zwangsausweisung bis hin zu Massendeportationen von Menschen mit Migrationsgeschichte“ geworden. Wagenknecht verwies erneut auf die Gefahr der aktuellen Debatte und mahnte zur Vorsicht: „Die Zahlen sind zu hoch, das muss reduziert werden. Aber wir sollten jetzt auch nicht – und ich halte das wirklich für eine gefährliche Debatte – eine Unruhe schaffen.“
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