Der Präsident des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Christoph Schmidt, unterstützt die stufenweise Anhebung des Renteneintrittsalters, parallel zur Einführung der Rente mit 67. Er kritisiert die Weigerung des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD), das Renteneintrittsalter auf über 67 Jahre zu erhöhen, und warnt davor, dass die Verzögerung einer Anhebung es für nachfolgende Generationen schwieriger machen würde, die notwendigen Reformen einzuleiten und sich darauf einzustellen.
Forderung zur Anhebung des Renteneintrittsalters
Christoph Schmidt, der Präsident des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, fordert eine schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters. Im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ argumentierte er, es sei klug, „das Renteneintrittsalter für die Geburtsjahrgänge ab 1965 schrittweise anzuheben, analog zur Einführung der Rente mit 67, und diese Schritte eng an die steigende Lebenserwartung im fortgeschrittenen Alter zu koppeln“. Gemäß seiner Vorstellung könne von jedem künftigen zusätzlichen Lebensjahr ein Drittel in eine höhere Rentendauer und zwei Drittel in eine längere Lebensarbeitszeit einfließen.
Kritik an der Bundesregierung
Schmidt äußerte sich auch kritisch gegenüber der Weigerung des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD), das Renteneintrittsalter auf über 67 Jahre anzuheben. „Perspektivisch werden wir ohnehin wohl kaum einer Anhebung des Renteneintrittsalters ausweichen können“, meinte der RWI-Chef. Er verstand, dass kein Politiker bereit sei, diese bei Rentnern unpopuläre Wahrheit zu verkünden, insbesondere angesichts der Tatsache, dass viele Kommentatoren der Öffentlichkeit fälschlicherweise suggerierten, diese Änderungen würden die aktuelle Rentnergeneration betreffen.
Verzögerung birgt Risiken
Darüber hinaus warnte Schmidt vor den Gefahren einer Verzögerung einer solchen Reform. „Aber die Verzögerung dieser Einsicht macht es für die nachfolgenden Generationen nur noch schwerer, eine Reform in Gang zu setzen, auf die sich alle Betroffenen mit hinreichendem Vorlauf einstellen können“, so der RWI-Chef.
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