(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Russland steigt aus Getreideabkommen mit Ukraine aus.
Laut einer Einschätzung des britischen Militärgeheimdiensts hat Russland bereits vor einiger Zeit beschlossen, aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine auszusteigen. Im Kreml sei man der Meinung, dass dieses den eigenen Interessen nicht mehr diene, heißt es am Donnerstag im täglichen Lagebericht aus London.
Russland habe dies mit Desinformationen verschleiert und behauptet, sein Rückzug sei auf die Besorgnis zurückzuführen, dass zivile Schiffe durch ukrainische Minen gefährdet seien und dass die Ukraine den Getreidekorridor militärisch nutze, ohne jedoch Beweise für diese Behauptungen zu liefern. Moskau wolle die gesamte Handelsschifffahrt von den ukrainischen Häfen fernhalten, so die Briten.
Russland unterstellt ukrainischen Schiffen Waffen an Bord
Am Mittwoch hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, es gehe davon aus, dass alle Schiffe, die sich der Ukraine nähern, Waffen an Bord hätten. Diese Behauptung wurde jedoch nicht weiter begründet oder belegt.
Sicherheitsabkommen für Getreidehandel aufgehoben
Am Montag hatte Russland seine Beteiligung an dem Abkommen nicht verlängert. Damit wurde das Sicherheitsabkommen, welches trotz des Krieges die sichere Durchfahrt von Schiffen, die Getreide aus der Ukraine ausführen, gewährleistet hatte, faktisch aufgehoben. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure der Welt, und der Ausstieg Russlands aus dem Abkommen könnte erhebliche Auswirkungen auf den ukrainischen Getreidehandel haben. Es bleibt abzuwarten, wie die Ukraine und andere betroffene Länder auf diese Entwicklung reagieren werden.