Die ukrainische Regierung warnt vor einer möglichen Nuklearkatastrophe durch wiederholte russische Angriffe auf ihre kritische Infrastruktur, darunter Kernkraftwerke. Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko ruft westliche Partner zu weiterer Hilfe auf und betont die Notwendigkeit stärkerer Luftverteidigungssysteme zum Schutz der Energieanlagen.
Angriffe auf kritische Infrastruktur
Herman Haluschtschenko, der ukrainische Energieminister, hat in einem Gespräch mit der Funke-Mediengruppe die anhaltenden Angriffe der russischen Streitkräfte auf die kritische Infrastruktur der Ukraine scharf kritisiert. Auch Kernkraftwerke sind nach seinen Angaben in Gefahr. “Solche Aktionen sind ein Beweis dafür, dass Russland bewusst und systematisch versucht, eine nukleare Katastrophe auf dem Territorium der Ukraine herbeizuführen, die eine Bedrohung für die nukleare Sicherheit und die Strahlensicherheit Europas darstellt”, warnte Haluschtschenko.
Nach seinen Angaben zielten gehäufte Luftangriffe insbesondere auf elektrische Umspannwerke, die für die Kernkraftwerke unerlässlich sind. In diesem Jahr allein sollen die russischen Streitkräfte über 1.000 Raketen auf das ukrainische Energiesystem abgefeuert und dabei neun Gigawatt Stromleistung zerstört oder beschädigt haben.
Appell an westliche Partner
Haluschtschenko richtete einen Appell an westliche Partner und forderte weitere Unterstützung für sein Land. “Besonders im Winter, in der schwierigsten Zeit, brauchen wir mehr technische und finanzielle Unterstützung für unser Energiesystem, um zu verhindern, dass Russland sein Ziel erreicht – einen Stromausfall zu verursachen und Millionen ukrainischer Zivilisten zu gefährden”, so der Energieminister.
Forderung nach stärkeren Luftabwehrsystemen
Der ukrainische Energieminister betonte auch die Notwendigkeit stärkerer Luftabwehrsysteme zum Schutz der Energieanlagen. “Deshalb fordern wir unsere internationalen Partner immer wieder auf, die Luftverteidigung zu stärken, die die Energieinfrastruktur physisch vor Schäden und die gesamte Region vor globalen Folgen schützen kann”, wiederholte Haluschtschenko. Zudem benötige die ukrainische Energiewirtschaft dringend Ausrüstung und Mittel für die Wiederherstellung beschädigter Anlagen.
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