Die Verwendung der Pille als Verhütungsmittel unter jungen Frauen und Mädchen unter 22 Jahren nimmt ab, wie eine aktuelle Analyse der AOK ergibt. Eine zehnprozentige Abnahme der Verordnungen wurde in den letzten drei Jahren verzeichnet.
Abnahme der Pille als Verhütungsmittel unter jungen Frauen und Mädchen
Nach der Analyse der GKV-Verordnungsdaten durch die AOK, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, wurde festgestellt, dass die Bedeutung der Pille als Verhütungsmittel bei jungen Frauen und Mädchen unter 22 Jahren weiter abnimmt. Während 2020 noch mehr als jede Dritte (35 Prozent) in dieser Altersgruppe die Pille verschrieben bekam, war es 2023 nur noch jede Vierte (25 Prozent). Dies entspricht einem Rückgang von zehn Prozentpunkten in nur drei Jahren.
Trend der Pillen-Verordnungen hin zu risikoärmeren Präparaten
Laut der AOK setzt sich bei den Pillen-Verordnungen der Trend der letzten Jahre zu den risikoärmeren Präparaten fort. Pillen, die eine Wirkstoff-Kombination aus Ethinylestradiol mit Drospirenon, Desogestrel, Chlormadinonacetat und Gestoden enthalten, gelten als riskanter im Hinblick auf die Entstehung von tiefen Beinvenenthrombosen und Lungenembolien als Levonorgestrel-haltige orale Kontrazeptiva.
Dr. Eike Eymers, Ärztin des AOK-Bundesverbandes, kommentierte: „Die Nachteile und Risiken von hormonellen Verhütungsmethoden werden heute öffentlich stärker thematisiert. Auch fühlen sich Frauen laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung immer besser durch das Internet, aber auch durch die ärztliche Beratung, informiert.“
Alternative Verhütungsmethoden und ihre Bedeutung
Eymers führte weiter aus, dass mögliche weitere Erklärungen eine wachsende Bedeutung von Barriere-Methoden zur Verhütung wie Kondomen sein könnten. Hierzu gäbe es jedoch im Gegensatz zur Pille keine Abrechnungsdaten, da diese nicht verschrieben werden.
Die Entscheidung für ein Verhütungsmittel sollte immer individuell und unter Berücksichtigung von medizinischen Vorerkrankungen und Lebensumständen getroffen werden, so Eymers. Laut PEARL-Index, der die Sicherheit von Kontrazeptiva anzeigt, ist die Pille seit mehr als 60 Jahren eines der wirksamsten Verhütungsmittel, das gut für jüngere Frauen geeignet ist. Frauen, die Kombinationspräparate nicht vertragen, können auf Alternativprodukte wie die Minipille, den Vaginalring oder die Spirale umsteigen.
Der Verordnungsanteil der Minipille stieg von einem Prozent im Jahr 2014 leicht auf drei Prozent im Jahr 2023. Sie eignet sich auch bei stillenden Frauen, da sie kein Östrogen enthält. Auch Hormonpflaster und Vaginalring machen zusammen nur zwei Prozent der Verordnungen aus. Diese beiden Verhütungsmethoden gehen als Hormonkombinationspräparate mit einem erhöhten Risiko für Embolien und Thrombosen einher, warnt die AOK.
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