Angesichts des starken Rückgangs beim Absatz klimafreundlicher Heizungssysteme, wie Wärmepumpen, warnt die deutsche Heizungsindustrie vor möglichen Verzögerungen bei der Erreichung der Klimaziele. Die Branche sieht erhebliche Potenziale zum Klimaschutz durch Heizungsmodernisierungen ungenutzt auf dem Markt liegen.
Rückgang der Heizungsmodernisierungen
Frederic Leers, Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), betonte in einem Statement gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass der „deutliche Rückgang der Heizungsmodernisierungen im Jahresverlauf bedeutet, dass erhebliche Klimaschutzpotenziale im Markt nicht erschlossen werden. Das wirkt sich auch auf die Erreichung der politischen Ziele aus“.
Im ersten Quartal 2021 verzeichnete der Verband einen Absatzrückgang von Wärmeerzeugern um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Laut Leers setze sich diese negative Entwicklung im Jahresverlauf fort. Der Rückgang betrifft nicht nur Wärmepumpen, auch bei Biomasseheizungen, Brennwertheizungen oder hybriden Heizsystemen seien die Absatzzahlen rückläufig.
Veraltete Anlagen und fehlende Investitionen
Laut BDH tritt diese Entwicklung vor dem Hintergrund eines veralteten Heizungsanlagenbestands in Deutschland auf. „Von rund 21 Millionen Heizungsanlagen ist laut Verband immer noch rund jede zweite technisch veraltet. Der Altersdurchschnitt der deutschen Heizungen beträgt 17 Jahre“, so Leers. Zwar sei es dringend notwendig, diese Heizungen schnellstmöglich zu modernisieren, doch momentan seien die Menschen zurückhaltend bei Investitionen.
Um den Trend zum Heizungstausch anzukurbeln, wurden bereits Maßnahmen seitens der Hersteller ergriffen. Stiebel Eltron, Vaillant und Viessmann Climate Solutions haben Kurzarbeit für Teile ihrer Belegschaft angemeldet.
Zukunft der Heizungsindustrie
Dieser Trend stellt eine Herausforderung für die deutsche Heizungsindustrie dar. Mehrere Unternehmen haben bereits milliardenschwere Investitionen getätigt, um das politische Ziel von jährlich 500.000 installierten Wärmepumpen ab 2024 zu unterstützen. Leers betonte jedoch, dass sich der Markt in die entgegengesetzte Richtung entwickle: „In der Prognose gehen wir davon aus, dass wir im laufenden Jahr bis zu 200.000 Wärmepumpen absetzen werden“. Unternehmen müssen daher ihre Produktionsabläufe anpassen.
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