RN-Sieg in Frankreich könnte Bonität und Stabilität gefährden

Der mögliche Erfolg der als rechtsextrem eingestuften Partei Rassemblement National (RN) in Frankreich könnte laut Monika Schnitzer, der Vorsitzenden der Wirtschaftsweisen, zu einer Herabstufung der Bonität des Landes führen. Sie rät Deutschland, in solch einem Fall eine stärkere Führungsrolle in Europa einzunehmen und neue Verbündete zu suchen.

Die Auswirkungen eines RN-Siegs auf Frankreichs Bonität

Die renommierte Ökonomin Monika Schnitzer warnte in einem Interview mit dem “Spiegel“, dass ein Sieg der rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN) in Frankreich negative Auswirkungen auf die Bonität des Landes haben könnte. “Ich kann mir weitere Herabstufungen als Begleiterscheinungen eines RN-Siegs vorstellen”, erklärte sie. Die Ratings-Agenturen könnten angesichts der teuren Pläne des RN skeptisch werden, selbst wenn die Fundamentaldaten Frankreichs gut bleiben.

Perspektiven auf die wirtschaftliche Situation

Bereits kurz vor der Europawahl hatte die Ratingagentur Standard and Poor’s ihre Bewertung von Frankreich herabgesetzt und dabei auf das Defizit und die Staatsverschuldung verwiesen. Trotz dieser Entwicklung schloss Schnitzer die Möglichkeit einer neuen Eurokrise aus. “Frankreich werde kein zweites Griechenland werden”, betonte sie und fügte hinzu, dass das Land wirtschaftlich zu stark dafür sei.

Deutschlands Rolle in Europa

Im Falle einer Regierung unter einem EU-feindlichen Premierminister der RN, forderte Schnitzer Deutschland auf, eine stärkere Führungsrolle in Europa einzunehmen und sich auf die Suche nach neuen Verbündeten zu machen. Sie stellte fest, dass Deutschland früher als Wachstumsmotor für Europa galt, aktuell jedoch besonders wenig wachse. Um dieses Wachstum zu fördern, dürfe nicht an der Infrastruktur gespart werden, insbesondere bei der Bahn. “Wir blamieren uns gerade bei der Europameisterschaft, weil die Züge nicht fahren oder zu spät sind”, kritisierte Schnitzer.


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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