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Ringlokschuppen soll Heimat für Startups und Künstliche Intelligenz werden

Von den 106 Jahren, die der alte Ringlokschuppen bereits am alten Güterbahnhof steht, stand er inzwischen mehr als ein Vierteljahrhundert ohne Funktion leer und war dem Verfall preisgegeben – nun soll sich endlich etwas tun.

In einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch erklärte Oberbürgermeister Wolfgang Griesert zusammen mit Vertretern der Hochschulen, der Wirtschaftsförderung, des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DKFI) und der Aloys und Brigitte Coppenrath Stiftung ihre Pläne vor.

Wolfgang Griesert präsentiert die Pläne für den alten Ringlokschuppen
Wolfgang Griesert präsentiert die Pläne für den alten Ringlokschuppen

Die Pläne für das nach Angaben von Oberbürgermeister Griesert mehr als 26.000 Quadratmeter große Gelände sind ambitioniert, vor allem was den Zeitplan angeht. Bereis im übernächsten Jahr sollen Startups und als Hauptmieter das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz eine neue Heimat finden, wo einst die Dampflokomotiven gewartet wurden.

Der größte Schandfleck der Stadt

Wolfgang Griesert erinnerte sich zu Anfang des Gesprächs an den Oberbürgermeisterwahlkampf 2006, als Boris Pistorius den Ringlokschuppen und den Güterbahnhof als größten Schandfleck der Stadt bezeichnete.
2013 ging der Halbrundbau, vor dem früher zwei Drehscheiben standen, in städtischen Besitz über – danach geschah erstmal lange Jahre nichts.

Ein Bebauungsplan verhindert für das gesamte Areal eine kulturelle Nutzung oder Wohnbebauung und setzt einer wirtschaftlichen Nutzung sehr enge Grenzen. Einer Nutzung als Innovations- und Forschungsstandort steht allerdings nichts entgegen.
Die von der FDP noch Anfang August geforderte Nutzung als Kulturzentrum wäre unmöglich gewesen. Bereits in der letzten Sitzung vor der Sommerpause wurden die Weichen für die am Montagnachmittag präsentierte Lösung gestellt, als der Stadtrat den weiteren Verhandlungen mit der Coppenrath-Stiftung zustimmte. Vertreter der Stiftung betonten, dass die Pläne noch zusammen mit der im Sommer verstorbenen Brigitte Coppenrath abgestimmt wurden.

Sie wollen eine neue Zukunft für den alten Bahnbau ermöglichen
Sie wollen eine neue Zukunft für den alten Bahnbau ermöglichen

Neue Partner der Stadt wollen schnell vorankommen

Die Stiftung hat bereits 5 Millionen Euro auf ein Treuhandkonto überwiesen, so Prof. Dr. Felix Osterheider, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Stadt bringt das für 2 Millionen Euro im Jahr 2013 eingekaufte Gebäude mit ein und wird sich um die Altlastenentsorgung und die Verkehrs- und Infrastrukturanbindung kümmern. Am Ende soll eine gemeinsame Gesellschaft stehen, an der die Stadt voraussichtlich 49% halten könnte und die Coppenrath-Stiftung die verbleibenden 51%.
Ob die Gesellschaftsanteile dem Invest der beiden Partner entsprechen werden, konnten die Beteiligten vor Ort noch nicht sagen, der Kuratoriumsvorsitzende Manfred Hülsmann betonte jedoch, dass beide Beteiligten nun vor allem daran interessiert seien, dass es am Ringlokschuppen vorangehe. Auch wenn das Investment für die Stiftung nicht als Invest mit Gewinnerzielung anzusehen sei, könnte über die angestrebten Mieteinnahmen wieder Geld zurück in die Stiftungskassen fließen.

Noch im Dornröschenschlaf: Das mehr als 100 Jahre alte Lokschuppen-Ensemble
Noch im Dornröschenschlaf: Das mehr als 100 Jahre alte Lokschuppen-Ensemble

Das als Hauptmieter bereits mit im Boot sitzende Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DKFI) wird die erste außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Osnabrück sein, betonte Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Präsident der Universität Osnabrück. Für das Forschungsinstitut zählt im Wettkampf mit der Wirtschaft, ein attraktiver Standort, der am gewählten Standort neben der historischen Bausubstanz auch eine direkte Bahnanbindung an die Magistralen nach Hamburg, Köln, Berlin und Amsterdam bietet.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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