Die Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, gab ihren Rücktritt bekannt und äußerte ihr Bedauern über ihre Unfähigkeit, während ihrer Amtszeit eine stärkere Sensibilität für die Belange ärmerer Menschen in ihrer Partei zu fördern. Sie führte die Partei gemeinsam mit Omid Nouripour und wird ihr Amt bei dem Parteitag am 15. November niederlegen.
Rückblick auf die Amtszeit
Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang gestand im Rückblick auf ihre Amtszeit ein, dass sie bei einem ihr wichtigem Thema gescheitert sei. Ihr Ziel, dass die Partei mehr Sensibilität für die Belange von ärmeren Menschen entwickelt, habe sie nicht erreichen können. „Ich habe es nicht hinbekommen“, gab Lang in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ zu. Sie führte weiter aus, dass die Grünen heute stark als Elitenprojekt wahrgenommen werden.
Persönliche Befindlichkeiten
Lang gestand ein, dass sie viel Zeit und Energie darauf verwendet habe, Vorurteile gegen sich zu widerlegen und so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. „Ich habe versucht, so ernsthaft, glatt und perfekt wie möglich zu sein. Heute glaube ich, dass man sich dadurch kleinmacht. Man überlässt anderen die Deutungshoheit über sich.“ Sie führte aus, dass man dabei vergesse, wer man sei. „Das gilt vielleicht nicht nur für mich selbst, sondern auch für uns Grüne insgesamt.“
Durch Emotionalität überrascht
Ein weiteres Moment der Überraschung brachte der Rücktritt von Kevin Kühnert. Lang zeigte sich tief berührt: „So richtig emotional umgehauen hat es mich erst eine Woche darauf, als Kevin Kühnert zurückgetreten ist – ich saß vor meinem Handy und habe geweint.“
Ricarda Lang, die jüngste Vorsitzende in der Geschichte ihrer Partei, wird ihr Amt beim anstehenden Parteitag am 15. November abgeben. Die Wahl ihrer Nachfolger steht bevor.
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