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Rheuma – warum eine frühe Diagnose so wichtig ist

Rheumatische Erkrankungen sind chronisch und nicht heilbar. Doch sie lassen sich behandeln – je früher sie erkannt werden, desto effektiver sind die Therapien. Daher sollten Menschen mit typischen Symptomen diese möglichst schnell von einem Arzt abklären lassen.

Es gibt nicht das eine Rheuma

Bei Rheuma handelt es sich nicht um eine einzelne Krankheit. Zum sogenannten rheumatischen Formenkreis gehört eine Vielzahl von Erkrankungen – von entzündlich-rheumatischen Formen über Verschleißerscheinungen bis zu Stoffwechselstörungen mit rheumatischen Beschwerden. Besonders häufig treten die entzündlich-rheumatischen Formen auf, die umgangssprachlich oft mit Rheuma gleichgesetzt werden. Das gilt insbesondere für die rheumatoide Arthritis.

Symptome vieler rheumatischer Erkrankungen

Auch wenn die rheumatischen Erkrankungen sich unterscheiden, betreffen sie alle den Stütz- und Bewegungsapparat des menschlichen Körpers. Es gibt einige typische Symptome, die auf bestimmte rheumatische Erkrankungen hindeuten können. Dazu gehören:

  • Morgensteifigkeit, also eine zeitweilige Unbeweglichkeit der Gelenke nach dem Aufstehen, die im Laufe des Tages nachlässt
  • Schmerzende und erwärmte Gelenke, die insbesondere an Fingern und Zehen zu beobachten sind
  • Verminderte Greifkraft
  • Entzündungen der Sehnen, insbesondere an Hand- und Sprunggelenken
  • Knotige Wucherungen an Händen, Ellenbogen und Fußgelenken, sogenannte Rheumaknoten
  • Nächtliche Schmerzen an Becken und Rückgrat auch im Liegen (Anzeichen für axiale Spondyloarthritis, auch axSpA oder Morbus Bechterew genannt, eine entzündliche Wirbelsäulenerkrankung)
  • Psoriasis (Schuppenflechte) in der Haut und/oder an den Nägeln, bei gleichzeitigen Gelenkschmerzen ein Hinweis aus Psoriasis-Arthritis
  • Müdigkeit und Erschöpfung ohne naheliegende Ursachen
  • Kopfschmerzen und Sehstörungen als Hinweise auf entzündlich-rheumatische Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden)

Warum schnell zum Arzt gehen?

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind immer durch chronische Entzündungen gekennzeichnet. Bleiben diese unbehandelt, können sie zu irreversiblen Schädigungen von Gelenken und umliegendem Gewebe führen. Auch droht, dass die Entzündungen auf Organe wie Herz, Niere und Lunge übergreifen. Ursache sind Fehlreaktionen des Immunsystems, die Abwehrreaktionen des Körpers ohne Grund auslösen. Entzündlich-rheumatische Erkrankungen zählen daher zu den Autoimmunerkrankungen.

Um den Krankheitsverlauf zu unterbinden oder zumindest hinauszuzögern, ist es ein wichtiger Bestandteil der Therapie, die oft schubartig auftretenden Entzündungen zu verhindern. Zentrales Element ist die Behandlung mit Medikamenten, welche die Fehlreaktionen des Immunsystems unterdrücken (Immunsuppressiva). Gleichzeitig sollten Patienten ihren Lebensstil anpassen, sich gesund ernähren und körperlich aktiv sein.

Je früher die Behandlung eingeleitet wird, desto besser lässt sich der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Daher ist eine schnelle Diagnose so wichtig – optimalerweise innerhalb von drei Monaten nach dem ersten Auftreten von Symptomen.

 


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