Die Vermögensverteilung in Deutschland ist laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) weniger ungleich, wenn Rentenansprüche berücksichtigt werden. Die Bildfläche der Armut verändert sich erheblich, da Rentenversprechen vom DIW nun angemessen eingestuft werden und den wirtschaftlich schwächeren Schichten helfen, ihr Vermögen zu erhöhen.
Erstmals umfassende Einbeziehung der Altersversorgungsansprüche
Die Studie des DIW, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, hat erstmals Altersversorgungsansprüche in die Vermögensverteilung miteinbezogen. „Die Forscher haben erstmals umfassend Altersversorgungsansprüche berücksichtigt; bisher wurden der ärmeren Hälfte der Bevölkerung nur zwei Prozent des Vermögens zugerechnet, mit Rentenansprüchen sind es gut neun Prozent,“ heisst es in der Meldung. Darunter fallen Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung, Betriebsrenten und Beamtenpensionen. Das sogenannte Rentenvermögen summiert sich zu etwa 7,5 Billionen Euro.
Gerechtere Verteilung durch Rentenansprüche
Die Ergebnisse der Studie zeigen eine signifikante Verschiebung des Vermögensanteils. Durch die Berücksichtigung des Rentenvermögens wächst der Anteil der ärmeren Hälfte der Bevölkerung von zwei auf 9,2 Prozent. Auch der Anteil der Mittelschicht steigt von einem Drittel auf 41 Prozent.
„Rentenvermögen hat großes Gewicht“
Timm Bönke, Co-Leiter des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik beim DIW und einer der Autoren der Studie, betont, dass das Rentenvermögen ein bedeutender Vermögensposten für die ärmere Bevölkerungshälfte und die Mittelschicht ist. „Es macht 70 Prozent des gesamten Vermögens dieser Gruppe aus“, so Bönke. Im Gegensatz dazu zahlen das oberste Prozent der Vermögenden, in der Regel Selbständige, häufig nicht in die gesetzliche oder betriebliche Rentenversicherung ein.
Ungleichheit bleibt trotz neuer Erkenntnisse
Trotz einer gerechteren Verteilung durch die Berücksichtigung der Rentenansprüche mahnt Bönke: „Die Ergebnisse bedeuten allerdings nicht, dass die Problematik der ungleich verteilten Vermögen in Deutschland weniger dramatisch ist“. Selbst unter Einbeziehung des Rentenvermögens blieben große Vermögensunterschiede bestehen. In seiner Aussage weist er jedoch auf die Wichtigkeit des Rentenvermögens für die ärmeren Bevölkerungsschichten hin.
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