Die Bereitschaft zu spenden und sich ehrenamtlich zu engagieren ist laut dem Bericht des Religionsmonitors der Bertelsmann-Stiftung bei religiösen Menschen in Deutschland höher als bei nichtreligiösen. Die Studie, die die Solidarität und den Einfluss von Religion auf dieselbe beleuchtet, basiert auf einer Befragung von fast 11.000 Deutschen.
Religiöse Menschen spenden häufiger
Laut dem neuen Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung haben etwa 70 Prozent der religiös gebundenen Menschen im Jahr 2022 gespendet, während der Anteil bei den Nichtreligiösen bei 59 Prozent lag. Insgesamt spendeten 66 Prozent aller Bürger. Der „Zeit“ zufolge ist der Unterschied in der Hilfsbereitschaft bei anderen Themen, wie etwa ehrenamtliche Tätigkeiten, sogar noch größer, wobei sich fast doppelt so viele Religiöse für diese engagieren.
Religion fördert solidarisches Verhalten
Yasemin El-Menouar, die Leiterin des Religionsmonitors, sagte in der „Zeit“: „Wir sind solidarischer, als wir denken.“ Sie betonte, dass die Gesellschaft insgesamt hilfsbereiter ist, als es aktuelle Debatten oft darstellen. „Dabei wirkt Religion als einer der wichtigsten positiven Faktoren. Man kann sagen: Der Glaube fördert solidarisches Verhalten“, so El-Menouar.
Hohe Spendenbereitschaft in Notsituationen
El-Menouar führte weiter aus: „Für die meisten Menschen in Deutschland ist es selbstverständlich, zu helfen, wenn andere in Not sind. Dabei machen sie keinen großen Unterschied, ob es sich um Opfer einer Flutkatastrophe im eigenen Land handelt oder um Opfer eines Erdbebens in weiter Ferne.“ Sie erläuterte, dass 73 Prozent der Bevölkerung im Falle einer Flutkatastrophe in Deutschland und 63 Prozent im Falle eines Erdbebens in einem Entwicklungsland spenden würden.
Die Studie „Ressourcen für Solidarität“
Die genannten Ergebnisse stammen aus der Studie „Ressourcen für Solidarität“, die am Donnerstag veröffentlicht wird. Die Studie, die den gesamten Solidaritätsumfang der Bevölkerung Deutschlands und den Einfluss der Religion darauf untersucht, basiert auf einer Befragung von knapp 11.000 Menschen in Deutschland und vergleicht die Ergebnisse mit denen aus sechs anderen Ländern.
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