Die Reallöhne in Deutschland sind im ersten Quartal 2024 stark angestiegen – um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, so das Statistische Bundesamt. Dies ist das stärkste Reallohnwachstum seit Beginn der Erfassung im Jahr 2008, was auch auf die Auszahlungen von Inflationsausgleichsprämien von Arbeitgebern zurückzuführen ist.
Signifikantes Reallohnwachstum im ersten Quartal 2024
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, dass die Reallöhne im ersten Quartal 2024 zum vierten Mal in Folge zulegten und um 3,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum lagen. Dies stellt das stärkste Reallohnwachstum seit Beginn der Zeitreihe 2008 dar. Ein ähnlich starker Anstieg der Reallöhne wurde zuletzt im zweiten Quartal 2021 verzeichnet, als die Reallöhne um 3,2 Prozent zum Vorjahresquartal stiegen.
Entwicklung der Nominallöhne und Verbraucherpreise
Zusätzlich zu den Reallöhnen sind auch die Nominallöhne gestiegen – um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dies ist der zweithöchste Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2008. Die Verbraucherpreise stiegen im gleichen Zeitraum um 2,5 Prozent.
Rolle der Inflationsausgleichsprämien
Die starke Steigerung der Nominallöhne und der vergleichsweise schwächere Anstieg der Inflation haben zum Reallohnwachstum im ersten Quartal 2024 beigetragen. Hierbei spielten auch Auszahlungen von Inflationsausgleichsprämien eine Rolle. Diese steuer- und abgabenfreie Prämie von bis zu 3.000 Euro ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber und kann noch bis Ende 2024 ausgezahlt werden.
Auswirkungen auf unterschiedliche Wirtschaftsabschnitte
Die Lohnsteigerungen und Einmalzahlungen sowie Inflationsausgleichsprämien in Tarifverträgen trugen maßgeblich zum Lohnanstieg bei – insbesondere in den Wirtschaftsabschnitten „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“ und „Erziehung und Unterricht“, wo die meisten Beschäftigten nach dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst entlohnt werden.
Verschiedene Verdienstgrößenklassen
In Bezug auf Vollzeitbeschäftigte zeigt sich ein interessantes Muster. Das unterste Fünftel im Verdienst (erstes Quintil) verzeichnete mit 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal im ersten Quartal 2024 die stärksten Lohnsteigerungen. Die oberste Verdienstgruppe (fünftes Quintil) verzeichnete mit +5,7 Prozent einen etwas geringeren Anstieg als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
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