(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Regionale Unterschiede bei Überschuldungsintensität in Deutschland.
Die Überschuldungsintensität in Deutschland variiert regional stark. Im Jahr 2022 waren beratene Schuldner im Saarland mit durchschnittlich 34.308 Euro Schulden pro Kopf am stärksten belastet. Dies entspricht dem 31-Fachen ihres durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens von 1.102 Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet. Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wiesen mit dem Faktor 22 die niedrigsten Werte auf.
Überschuldungssituation in Deutschland
Im Durchschnitt hatte eine überschuldete Person, die 2022 die Hilfe einer Beratungsstelle in Anspruch nahm, Schulden in Höhe von 30.940 Euro. Dies entspricht dem 26-Fachen des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens aller durch Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen beratenen Personen in Deutschland (1.189 Euro). Die Überschuldungsintensität gibt an, um welchen Faktor die Schuldenlast größer ist als das monatliche Einkommen. Wenn eine Person ihr gesamtes monatliches Nettoeinkommen für die Schuldentilgung einsetzen könnte, wäre sie nach frühestens 26 Monaten schuldenfrei.
Regionale Unterschiede in der Überschuldungsintensität
Neben dem Saarland wiesen auch Rheinland-Pfalz und Bayern im Jahr 2022 hohe Werte der Überschuldungsintensität auf. Dort betrug die durchschnittliche Schuldenhöhe jeweils das 28-Fache des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens. Die unterschiedliche Höhe der Überschuldungsintensität in den Bundesländern wurde hauptsächlich durch die durchschnittliche Schuldenhöhe bestimmt, nicht das durchschnittliche Einkommen. Bayern hatte sowohl die höchsten Schulden als auch das höchste monatliche Nettoeinkommen. In Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern war die Überschuldungsintensität dagegen am niedrigsten, aufgrund der niedrigen durchschnittlichen Schuldenhöhe im Vergleich zu anderen Bundesländern.