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Regional kochen und weniger Lebensmittel verschwenden: Bauer Nebenan ergänzt die Osnabrücker Food-Startup Szene

Vor etwa vier Jahren gründeten Martin Janßen und Dmitry Yaskov das Food-Startup Bauer Nebenan. Sie lernten sich über ein Stipendiaten Netzwerk kennen und merkten schnell, dass sie die gleichen Ziele verfolgen: Für mehr Nachhaltigkeit sorgen und Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung zeigen. In Osnabrück, der Studienstadt von Martin Janßen, sahen sie dafür einen guten Ausgangspunkt.

Seit April 2022 ist Bauer Nebenan am Markt und bietet ähnlich wie der deutsche Marktführer HelloFresh vorgepackte Kochboxen zur Bestellung an. „Ein paar Elemente haben wir natürlich verändert“, erzählt Mitgründer Janßen wissend. Insgesamt funktioniert das Konzept des Startups niedrigschwelliger als das von herkömmlichen Großanbietern. Für die Bestellung einer Kochbox muss kein Abonnement abgeschlossen werden, auch die Erstellung eines Accounts ist nicht notwendig. Die drei verschiedenen Rubriken Regio, Bio und Günstig sollen unabhängig vom Geldbeutel zum Kochen einladen und überschneiden sich teilweise.

Per Chat direkt zu den Gründern

Für die Rubriken Bio und Günstig wird eine Lieferung zum Abholpunkt noch am gleichen Tag versprochen – wer plant, ein regionales Gericht zu kochen, muss jeweils sonntags bis 19 Uhr seine Bestellungen aufgeben. Dazu käme eine Tiefpreisgarantie: „Wer bei uns eine regionale Kochbox mit Lebensmitteln aus dem direkten Umkreis bestellt, wird diese Lebensmittel nirgends günstiger bekommen, als bei uns“, sagt Janßen. Dass das Startup noch nicht lange verkaufsfertig ist, zeigt auch die Chatfunktion auf der Homepage. Statt von einer Künstlichen Intelligenz, bekäme man hier direkt Hilfe von einem der Gründer. So viel zur Grundidee – aber was kommt auf den Tisch?

Passgenaue Portionen

Die Gerichte bei Bauer Nebenan erstrecken sich kreuz und quer durch verschiedene Küchen: Von Linguine über Chilli, Curry und Kartoffelpuffern bis hin zu Gulasch mit Knödeln ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch eigene Lieblingsgerichte können zum Nachkochen vorgeschlagen werden: Stehen sie der Kostprobe durch die Familien der Gründer stand, könnten sie demnächst die Rezeptliste ergänzen. Grundsätzlich seien alle Kochboxen so gepackt, dass die Lebensmittel in etwa für die angegebenen Portionen reichen. In den Augen von Janßen ist das ein großer Vorteil: „So gibt’s von keiner Zutat zu viel und nichts muss weggeworfen werden.“

Durch die regionalen Kochboxen sollen gleichzeitig die lokalen Landwirtinnen und Landwirte in Osnabrück und Landkreis unterstützt werden – alle Kooperationspartner werden auf der Homepage vorgestellt. „Wir sehen Bauer Nebenan als Bindeglied zwischen den Erzeugern und den Konsumenten. Als Vermittler können wir Landwirten helfen, mehr Kunden zu erreichen.“ Damit reiht sich Bauer Nebenan in die Regio-Food-Startup Szene ein und ergänzt das Angebot vom Gemüsegärtner, der jüngst eine Kooperation mit Ökofresh eingegangen ist.

Kochtüten in wiederverwendbaren Jutebeuteln

Die Abholung der Boxen läuft aktuell über vier Abholpunkte in Osnabrück, da der bisherige Lastenradanbieter abgesprungen sei. Insgesamt versucht das Startup, die Kochboxen möglichst verpackungsarm zu liefern. Bestellungen aus der regionalen Rubrik werden in Jutebeuteln transportiert, die danach wieder eingesammelt werden. „Eigentlich haben wir in diesem Sinne auch keine Kochboxen, sondern eher Kochtüten. Aber der Name kam nicht so gut an“, erklärt der Mitgründer lachend.

Mehr Gedanken zum Kochen machen

Momentan versorgt Bauer Nebenan regelmäßig etwa 120 Kundinnen und Kunden. Sollte das Konzept in Osnabrück noch mehr Anklang finden, wäre eine Expansion für Janßen und Yaskov nicht nur denkbar, sondern wünschenswert. „Unser Ziel ist es zu zeigen, dass man sein Leben auch gut lokal gestalten kann und vor allem regionalen Landwirten unter die Arme zu greifen“, berichtet Janßen. Das Konzept, ein Netzwerk aus lokalen Landwirtinnen und Landwirten aufzubauen und sie über Kochboxen mit Konsumenten zu verbinden, wäre darüber hinaus leicht in andere Regionen übertragbar. „So können wir einen kleinen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen und gleichzeitig dazu anregen, sich mehr Gedanken übers Kochen zu machen.“


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Tatjana Rykov
Tatjana Rykov
Tatjana Rykov startete im Sommer 2019 mit einem Praktikum bei der HASEPOST. Seitdem arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für unsere Redaktion. Nach ihrem Bachelor in Geschichte und Soziologie an der Universität Osnabrück ist sie seit 2023 wieder fest im Redaktionsteam. Derzeit schließt sie ihren Fachmaster in Neuste Geschichte an der Uni Osnabrück ab. Privat trifft man sie oft joggend im Park oder an ihrer Staffelei.

  

   

 

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