Die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Kai Wegner (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), fordern eine Ausweitung des Langstreckenangebots am Hauptstadtflughafen BER. Trotz der Kritik vom Bundesverkehrsministerium beharren sie auf der Bedeutung dieser Maßnahme für die wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands.
Mehr Interkontinentalverbindungen gefordert
Berlin und Brandenburgs Regierungschefs, Kai Wegner (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), haben sich an die Bundesregierung gewandt, um eine deutliche Ausweitung des Langstreckenangebots am Hauptstadtflughafen BER zu fordern. „Mehr Interkontinentalverbindungen wären ein starkes Signal für Investitionen nach Ostdeutschland“, sagte Wegner dem „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe).
Debatte um Direktverbindungen
Woidke teilte dem Handelsblatt mit, dass die Menschen und Unternehmen in der Hauptstadtregion mehr Direktverbindungen ohne unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege an anderen europäischen oder deutschen Flughäfen fordern. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass die Verbindung der Hauptstadtregion sowohl auf der Mittel- als auch auf der Langstrecke sichergestellt wird“. Die Bedeutung des Flughafens BER wird hervorgehoben, da dieser im Besitz des Bundes und der Länder Berlin und Brandenburg ist.
Uneinheitliche Bundesmeinungen
Wegner gab an, dass es vom Flughafen BER bislang nur wenige Interkontinentalverbindungen pro Tag gibt, im Vergleich zu fast 200 an westdeutschen Flughäfen. Er betont, wie wichtig solche Verbindungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern sind, doch er stößt auf Widerstand. Von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gibt es Zustimmung für mehr internationale Verbindungen vom BER. Jedoch lehnt Volker Wissing (FDP), der Bundesverkehrsminister, dies ab.
Das Bundesverkehrsministerium widerlegte die von Wegner erhobene Kritik. „Wir weisen die Darstellung zurück, dass wir Langstreckenverbindungen am BER in irgendeiner Weise bremsen“, wurde in einer Pressemitteilung an das „Handelsblatt“ erklärt. Es wurde betont, dass es eine Entscheidung der Fluggesellschaften sei, Flugverbindungen anzubieten, und diese sich vor allem an der Wirtschaftlichkeit der Verbindungen orientieren. Das Ministerium behauptet, darauf keinen Einfluss zu nehmen.
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