Regierung plant Einmalzahlung für längere Arbeitszeit Älterer

Die Bundesregierung plant, ältere Arbeitnehmer durch eine Einmalzahlung länger im Job zu halten. Arbeitgeber und Interessenverbände begrüßen das Vorhaben, äußern jedoch Bedenken hinsichtlich möglicher bürokratischer und finanzieller Belastungen für Unternehmen.

Arbeitgeber begrüßen Anreize für ältere Arbeitnehmer

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Achim Dercks, begrüßt die Pläne der Bundesregierung und betont: “Zusätzliche finanzielle Anreize für die Beschäftigten sind ein wichtiger Schritt”. Dercks äußerte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe jedoch auch Bedenken hinsichtlich möglicher bürokratischer oder finanzieller Belastungen für die Betriebe. Er hält das Ziel, mehr Ältere über das Renteneintrittsalter hinaus in Beschäftigung zu halten, für “goldrichtig”.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sieht die Grundidee als “richtig” an. In einer Stellungnahme an die Funke-Zeitungen heißt es, dass eine finanzielle Prämie, die kapitalisiert als sogenannte Rentenaufschubprämie ausgezahlt werden kann, ein Anreiz sein könnte, länger zu arbeiten und später in Rente zu gehen. Allerdings dürfe die Höhe der geplanten Prämie nicht die Beitragszahler zusätzlich belasten.

Rentenaufschubprämie als zusätzlicher Anreiz

Die sogenannte Rentenaufschubprämie, auf die sich die Ampel-Spitzen als Teil ihrer Wachstumsinitiative geeinigt haben, zielt darauf ab, dass Arbeitnehmer, die ihren Rentenbeginn aufschieben, die entgangenen Rentenzahlungen und den seitens der Rentenversicherung eingesparten Beitrag zur Krankenversicherung abgabenfrei ausbezahlt bekommen. Dieses Modell soll die bisherige Flexirente ergänzen, bei der Arbeitnehmer für jeden nach der Altersgrenze gearbeiteten Monat eine um 0,5 Prozent erhöhte Rentenleistung erhalten.

Diese Anreize sind besonders wichtig, da in den nächsten Jahren viele Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden bis 2036 rund 12,9 Millionen Erwerbspersonen das Renteneintrittsalter überschritten haben.

Interessenverbände äußern sich positiv, aber skeptisch

Der Wirtschaftsweise Martin Werding äußerte sich hingegen skeptisch gegenüber den Funke-Zeitungen. Er rechne nicht mit “massiven Effekten” und zweifle daran, dass der verbreitete Wunsch nach einem frühen Renteneintritt leicht zu beeinflussen sei.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hingegen begrüßte die Pläne. SoVD-Vorstandschefin Michaela Engelmeier sieht in der Einmalzahlung eine “schöne zusätzliche Regelung” und einen “interessanten Anreiz, den Renteneintritt eventuell doch etwas nach hinten zu schieben”.

Werding fügte hinzu, dass sich die Rentenaufschubprämie finanziell schnell rechnen könnte. “Wenn sie den zusätzlichen Rentenansprüchen durch die bisherigen Zuschläge entsprechen soll, könnten sich für Standardrentner rund 20.000 Euro ergeben, wenn sie ein Jahr länger arbeiten”, sagte er den Funke-Zeitungen.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
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Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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