Bei den Parlamentswahlen in Serbien hat das Bündnis um die regierende „Fortschrittspartei“ (SNS) von Präsident Aleksandar Vucić erneut die Mehrheit der Stimmen gewonnen. Trotz der anhaltenden sozialen und politischen Herausforderungen scheinen die Wähler ihm weiterhin ihr Vertrauen zu schenken.
Erfolg für Fortschrittspartei bei Parlamentswahlen
Das Bündnis um die regierende Fortschrittspartei (SNS) unter der Führung von Präsident Aleksandar Vucić konnte laut Hochrechnungen vom späten Sonntagabend rund 46 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Dies stellt eine leichte Steigerung gegenüber dem letzten Urnengang dar. Das Oppositionsbündnis „Serbien gegen Gewalt“, welches als Reaktion auf zwei Amokläufe mit 18 Toten im Frühjahr gegründet wurde, konnte aus dem Stand ein beachtliches Ergebnis von 24 Prozent verbuchen.
Soziale und politische Herausforderungen
Serbien ist konfrontiert mit hoher Inflation, Armut und grassierender Gewalt. Expertenschätzungen zufolge sind knapp 40 Prozent der Bevölkerung bewaffnet – mehr als in jedem anderen europäischen Land. Vucić wird ein autokratischer Führungsstil vorgeworfen, der im Widerspruch zu dem offiziell angestrebten EU-Beitritt steht. Beobachter gehen davon aus, dass das Beitrittsziel aufgrund dieser Umstände in zunehmend weite Ferne rückt.
Politische Rahmenbedingungen
Der Präsident, der seit 2017 im Amt ist und zuvor bereits als Ministerpräsident tätig war, hat die großen TV-Sender auf seiner Seite und beeinflusst damit maßgeblich die politische Meinungsbildung. Die Opposition in Serbien galt lange Zeit als schwach und zersplittert. Ursprünglich waren die Wahlen für April 2026 angesetzt, doch aufgrund einer Protestwelle gegen ihn hatte Vucić den vorgezogenen Urnengang ausgerufen.
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