Am vergangenen Sonntag (29. September) haben Aktivistinnen und Aktivisten von Extinction Rebellion in Osnabrück auf der Martinistraße in einem symbolischen Protest Fahrradmarkierungen aufgesprüht. Mit pinker Sprühkreide verwandelten sie die rechte Fahrspur in eine provisorische Fahrradspur. Grund für die Aktion ist die ausbleibende Umsetzung des Osnabrücker Radentscheids, der die Einrichtung sicherer Fahrradwege vorschreibt.
Martinistraße exemplarisch für verfehlte Verkehrspolitik
Die Martinistraße steht exemplarisch für die verfehlte Verkehrspolitik der Stadt, schreibt die Gruppierung in einer Stellungnahmen. Obwohl die Straße im Sommer saniert wurde, wurden keine Fahrradwege eingerichtet. Dieser Zustand widerspricht dem Radentscheid, der bei Neubauten oder Sanierungen baulich getrennte Radwege von mindestens zwei Metern Breite vorschreibt. Die Stadt verweist stattdessen auf den nahegelegenen Radschnellweg, der jedoch nicht für alle Ziele entlang der Martinistraße geeignet ist.
Stadt soll Verkehrswende ernst nehmen
Extinction Rebellion kritisiert die Untätigkeit der Stadt scharf: „Die aktuelle Situation ist lebensgefährlich, vor allem für Kinder und ältere Menschen“, so Lisa von der Osnabrücker Ortsgruppe. Sie fordert eine sofortige Anpassung der Straße mit einem Pop-up-Radweg und langfristig eine dem Radentscheid entsprechende Sanierung. Die Gruppe prangert außerdem die Untätigkeit von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter und der Ratsmehrheit an, die in Wahlversprechen und Ratsbeschlüssen eine Stärkung des Radverkehrs gefordert hatten, bislang jedoch kaum Maßnahmen ergriffen haben. Mit ihrer Aktion fordert Extinction Rebellion die Stadt Osnabrück auf, die Verkehrswende ernst zu nehmen und die Sicherheit von Fahrradfahrenden zu gewährleisten.