Die Stahlindustrie in Deutschland ist nach Aussagen des Chefs der SHS-Stahl-Holding-Saar, Stefan Rauber, ernsthaft gefährdet. Rauber äußerte scharfe Kritik an der Bundesregierung und warf ihr vor, die Industrie im Stich zu lassen und Tausende von Arbeitsplätzen zu riskieren.
Öffentliche Kritik an der Bundesregierung
Stefan Rauber, der Chef der SHS-Stahl-Holding-Saar, zeigt sich unzufrieden mit der aktuellen Politik der Bundesregierung. “Die Bundesregierung macht ihren Job nicht, sie lassen unsere Industrie hier hängen”, sagte Rauber dem Wirtschaftsmagazin Capital. Rauber äußerte sich kritisch zur mangelnden Unterstützung für die energieintensive Industrie. Es sei nicht ausreichend, Milliarden Staatssubventionen für Stahlwerke zur Verfügung zu stellen. Die Industrie benötige darüber hinaus einen niedrigen und international wettbewerbsfähigen Industriestrompreis. Ohne diesen könne die Wettbewerbsfähigkeit verloren gehen und Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet sein.
Kritik an der mangelnden Verlässlichkeit
Der Chef der SHS-Stahl-Holding-Saar sieht vor allem bei der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung eine fehlende Verlässlichkeit. Dieses Gefühl, dass es vorwärts gehe, fehle insgesamt. Vor allem die Finanzierung aus dem Klima- und Transformationsfonds, die vom Bundesverfassungsgericht außer Kraft gesetzt wurde, ist hierbei kritisch zu sehen. Der Stahlkonzern hatte Anfang des Jahres 2,6 Milliarden Euro für die Transformation zugesagt bekommen.
Schwierige Situation für die Stahlindustrie
Rauber bezeichnete die Fördervereinbarung aus seiner Sicht als zwiespältig. Trotz der Förderzusage sieht er harte Einsparungen und Optimierungen vor: “Wir sparen hier wie noch nie in der über 300-jährigen Geschichte der saarländischen Stahlindustrie. Die laufenden Kosten müssen runter, wir werden Stellen einsparen, Prozesse optimieren, alles tun, damit wir trotz des teureren grünen Stahls wettbewerbsfähig bleiben.” Rauber übt zudem scharfe Kritik am öffentlichen Auswahlverfahren, das der Deutschen Bahn den Kauf grüner Schienen untersagt, weil diese zu teuer seien. Eine Situation, die er als “Slapstick-Nummer” bezeichnet.
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