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Raub der Flammen: Sägewerk in Melle bei zweitem Feuer zerstört

Zunächst brannte es in einem Sägewerk in Melle am Mittwochnachmittag (22.06.2022). Am Abend stand das Werk lichterloh in Flammen und wurde größtenteils zerstört. Überwiegend freiwillige Feuerwehrleute aus der Stadt Melle und dem Osnabrücker Landkreis sowie aus mehreren westfälischen Feuerwehren kämpften gegen das Flammenmeer. Zwei Menschen wurden verletzt.

Erstmals wurde die Feuerwehr gegen 15:45 Uhr zu dem Unternehmen gerufen, als vor Ort eine Maschine in einem der Gebäudeteile in Brand geraten war. Bis zum Eintreffen hatten die Flammen auch schon das Hallendach erreicht. Die Einsatzkräfte von mehreren Meller Feuerwehrstandorten wurden von Kollegen aus Bad Essen unterstützt und konnten den Brand in rund einer Stunde löschen. Ein Mitarbeiter des Sägewerks atmete Rauchgas ein und wurde nach erster Versorgung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Zweites Feuer am gleichen Tag

Eine neue Brandmeldung erreichte die Feuerwehr rund sechs Stunden später gegen 21:45 Uhr. Als die ersten Kräfte in Richtung des Brandortes fuhren war schnell klar, dass es diesmal in noch größerem Ausmaß brannte. Eine Rauchsäule war weit zu sehen.

Beim Eintreffen zeigte sich dann, dass ein großer Hallenteil, welcher vorgelagert zur vorherigen Brandstelle stand, im Vollbrand war. Massive Flammen hatten die Halle vollständig eingenommen und griffen bereits auf weitere Gebäude über. Mehrere Gasbehälter explodierten und die Hitzestrahlung war über den Hof bis auf die vorbeiführende Landstraße zu spüren.

Verheerendes Brandausmaß

Raub der Flammen: Sägewerk bei zweitem Feuer zerstört
Raub der Flammen: Sägewerk bei zweitem Feuer zerstört

Sofort wurden zahlreiche Feuerwehren nachalarmiert. Mit einem enormen Personal- und Wassereinsatz gelang es den ehrenamtlichen Brandbekämpfern, ein angrenzendes Wohnhaus aus Fachwerk vor dem Feuer zu bewahren und die weitere Ausbreitung in den anderen Gebäudeteilen des Sägewerks zu stoppen.

Dafür rückten weitere Ortsfeuerwehren aus Melle und Bad Essen im Landkreis Osnabrück sowie aus Preußisch Oldendorf und Espelkamp in Nordrhein-Westfalen an, die mit tragbaren Strahlrohren, Wasserwerfern und mit Wenderohren aus zwei Drehleitern löschten. Das Wasser wurde zunächst mit Pumpen aus einem benachbarten Löschteich gefördert, aber es wurden zusätzlich große Tanklöschfahrzeuge benötigt, die von der Berufsfeuerwehr Osnabrück und aus den westfälischen Städten und Gemeinden Bünde, Rödinghausen, Lübbecke und Espelkamp anrückten.

Raub der Flammen: Sägewerk bei zweitem Feuer zerstört
Raub der Flammen: Sägewerk bei zweitem Feuer zerstört

250 Freiwillige Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen

Die Kreisfeuerwehr Osnabrück war mit Führungspersonal und -fahrzeugen sowie dem Drohnenteam vor Ort. Weitere Unterstützung kam von Rettern des DRK-Kreisverbandes Melle, die für etwaige medizinische Notfälle der Einsatzkräfte in Bereitschaft gingen und im Verlauf eine Getränke- und Nahrungsversorgung aufstellten. Die THW Ortsverbände Bad Essen und Melle beleuchteten die Einsatzstelle in der Dunkelheit.

„Aufgrund starker Rauchentwicklung wurde vorsorglich eine öffentliche Meldung über die App KATWARN herausgegeben, eine größere Gefahr für die Bevölkerung bestand aber nicht“, erklärte uns Martin Dove, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Melle. Im Rahmen des Einsatzes verletzte sich jedoch ein Feuerwehrmann. Nach bisherigen Erkenntnissen erlitt er leichte Verletzungen und wurde von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Einsatz bis zum Morgen, Ermittlungen aufgenommen

Der Einsatz der Feuerwehr dauerte die Nacht über an und wird vermutlich frühestens am Vormittag beendet sein. Warum es zu den Feuern kam und ob ein Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen besteht, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach der ersten Einsatzaufnahme durch Streifenbeamte erfolgte eine weitere Dokumentation durch die Kriminalpolizei. Ermittlungen durch spezialisierte Brandursachenermittler werden sich anschließen. Schon am Abend nahm außerdem ein Brandschutzprüfer des Landkreises Osnabrück den Brandort in Augenschein.


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Heiko Westermann
Heiko Westermann
Heiko Westermann fotografiert und schreibt für die HASEPOST. Er berichtet oft aktuell von Polizei- und Feuerwehreinsätzen im Großraum Osnabrück. Artikel von ihm erscheinen auch beim Studierenden-Portal Studentenleben-OS.de

  

   

 

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