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Ramponierte Kommunikationstafel am Großspielplatz Lerchenstraße: Wenn Inklusionsbemühungen gedankenlos beschädigt werden

Der Großspielplatz an der Lerchenstraße im Stadtteil Dodesheide gilt als inklusiver Vorzeige-„Spielplatz für alle“. Doch nun haben Unbekannte offenbar mutwillig und gedankenlos einen zentralen Inklusionsbaustein beschädigt. So wurde eine von der Lebenshilfe Osnabrück eigens für Kinder mit Behinderung aufgestellte Kommunikationstafel zerstört.

Benjamin ist seitdem richtig traurig, dass er mit uns und anderen Kindern nicht mehr kommunizieren kann“, sagt Simona Müller. Die Familie ist regelmäßig auf dem Großspielplatz an der Lerchenstraße. Der siebenjährige Benjamin hat das Dravet-Syndrom, kann nicht sprechen, hat aber unbändige Freude an Kommunikation. „Daher war die aufgestellte Kommunikationstafel mit den Metacom-Bildsymbolen eine großartige Unterstützung“, betont Simona Müller. „Durch das Zeigen auf die Piktogramme konnte er sich wunderbar und für alle verständlich ausdrücken.“

Kommunikationstafel eigens angeschafft

Die Lebenshilfe Osnabrück hatte die Kommunikationstafel mit insgesamt 66 passenden Bildsymbolen vor gut zwei Jahren angeschafft, der Osnabrücker ServiceBetrieb (OSB) hatte die Tafel aufgestellt – gut sichtbar und in direkter Näher zu einem speziell für Kinder mit Behinderung geeigneten Karussell mit Festhaltegeländer. Dieses Spielgerät wurde vom Aktion-Mensch-Projekt „Stück zum Glück“ für mehr inklusive Spielplätze gefördert. „Es ist sehr ärgerlich, dass die Kommunikationstafel offenbar mutwillig beschädigt wurde“, sagt der Lebenshilfe-Vorsitzende Thomas Schmidt-Benkowitz. „Das trübt unsere Bemühungen für mehr Teilhabe und Inklusion.“

Gemeinsame Spielerlebnisse schaffen

Der Großspielplatz an der Lerchenstraße sei ein sehr geeigneter Begegnungsort für Kinder mit und ohne Behinderung. „Gemeinsame Spielerlebnisse führen dazu, dass bei Kindern mögliche Barrieren im Kopf gar nicht erst entstehen“, betont Schmidt-Benkowitz. Und Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation wie die Kommunikationstafel schaffen erst die Voraussetzungen für gemeinsame Spielerlebnisse. „Benjamin war immer richtig stolz und glücklich, wenn wir und andere Kinder ihn dadurch besser verstehen konnten“, bestätigt auch Simona Müller.

Zweite Tafel im Hasepark

Der OSB hat angeboten, die Kosten für die Anschaffung einer neuen Kommunikationstafel zu übernehmen. „Darüber freuen wir uns sehr und sind dem OSB sehr dankbar. Schließlich wollen wir das Bewusstsein dafür schärfen, wie durch vergleichsweise einfache Maßnahmen mehr Teilhabe entstehen kann“, erläutert Schmidt-Benkowitz. So steht eine weitere Kommunikationstafel bereits am zweiten Großspielplatz im Hasepark. „Es wäre wünschenswert, wenn diese Tafeln irgendwann zur Standard-Ausstattung von Spielplätzen gehören würden.“


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