Im Kampf gegen den Lehrermangel plädiert Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für das Konzept der gemeinsamen Bildung bis zur achten Klasse. Als spatzenkandidat der Linken äußerte er sich gegenüber den Sendern ntv und „Antenne Thüringen“ für die Entwicklung von Kooperationsmodellen in Schulen und beklagte die aktuelle Unterrichtssituation in Thüringen.
Neue Bildungskonzepte als Lösungsansatz
Im Rahmen eines Interviews mit den Sendern ntv und „Antenne Thüringen“ hat der Ministerpräsident Thüringens, Bodo Ramelow (Linke), den akuten Lehrermangel in den Schulen seines Bundeslandes kommentiert. „Wir müssen auch über Kooperationsmodelle in den Schulen nachdenken“, sagte Ramelow, der das gemeinsame Lernen bis zur achten Klasse als eine mögliche Lösung sieht.
Ramelows Lösungsansatz
Um den Lehrermangel anzugehen, schlägt Ramelow ein Schulkonzept vor, das auf Zusammenarbeit abzielt. „Wir müssen über eine Campus-Schule nachdenken. Wir müssen die Weichen stellen, dass Gymnasien, Realschulen und Grundschulen sich zusammenschließen“, sagte er und fügte hinzu: „In Greußen ist das sehr erfolgreich praktiziert worden. Längeres gemeinsames Lernen, einfach bis zur Klasse acht, auch den Lernprozess zusammen zu organisieren und eine frühere Berufsorientierung, die wir jetzt auch im neuen Schulgesetz drinstehen haben.“
Ausmaß des Lehrermangels
Der Ministerpräsident räumte ein, dass der Lehrermangel eine „offene Baustelle“ sei, an der „es nichts dran drum herumzureden“ gebe. „Und jede einzelne Stunde, die ausfällt, ist eine Katastrophe. Es ist eine Niederlage des Bildungssystems insgesamt.“ Laut Ramelow fehlen in Thüringen 1.000 Lehrer.
Stimmen aus der Opposition
Auch Mario Voigt (CDU), Spitzenkandidat der CDU Thüringen, sieht dringenden Handlungsbedarf. „Momentan verlässt jeder Zehnte in Thüringen die Schule ohne Abschluss, das bedeutet, dort die Ausbildungsreife herzustellen und Wege in die Berufsausbildung zu finden ist Thema Nummer eins“, sagte Voigt und fügte hinzu: „Thema Nummer zwei ist, dass es uns gelingt, dass tatsächlich Unterricht in Thüringen stattfindet. Momentan fällt jede zehnte Stunde aus.“
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