Der designierte Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels, Dennis Radtke, mahnt seine Partei zur Vorsicht bei der Überbetonung von Zuwanderungsfragen. In einem Interview mit der “Süddeutschen Zeitung” argumentiert er, dass sich die CDU nicht nur auf Migrationsdebatten konzentrieren darf und betont, dass Arbeitnehmer, die in letzter Zeit häufiger für die AfD gestimmt haben, auch durch soziale Faktoren wie Jobangst und sozialen Abstieg motiviert sind.
Die CDU und die Arbeitnehmerschaft
Dennis Radtke (CDU), der voraussichtlich diesen Samstag zum neuen Chef des Arbeitnehmerflügels der CDU (CDA) gewählt wird, sieht eine “große Repräsentanzlücke in der Arbeitnehmerschaft”, die aus “Fehlern der SPD” resultiert. Er besteht darauf, dass die CDU diese Lücke füllen muss, um zu verhindern, dass Arbeiter weiter “zu den politischen Extremen rennen”. Er kritisiert die Ansicht, dass Migration das zentrale Problem und der Hauptantrieb für die AfD sei, als “unterkomplex”.
Verhältnis zu Friedrich Merz
Radtke, bekannt als parteiinterner Kritiker von Friedrich Merz, weist Vorwürfe zurück, dass er ein schwieriges Verhältnis zum CDU-Vorsitzenden habe. “Unser Arbeitsverhältnis – und darauf kommt es an – ist absolut anständig”, sagt Radtke in der “Süddeutschen Zeitung” und bestreitet, dass er als Friedrich-Merz-Widersacher oder Anti-Merz beschrieben werde, als eine “Schublade”.
Standpunkt zur Mindestlohnfrage
Radtke kritisiert zudem die Forderung von Hubertus Heil, dass sich die unabhängige Mindestlohnkommission an EU-Empfehlungen orientieren solle. Er wirft Heil vor, die entsprechende EU-Richtlinie zu nutzen, um die SPD-Forderungen nach einem 15-Euro-Mindestlohn zu stärken. “Das bringt uns doch nicht weiter. Wir dagegen wollen den Mindestlohn wieder entpolitisieren”, so Radtke.
Ablehnung einer Rente mit 70
Radtke lehnt Forderungen nach einer Rente mit 70 ab und betont, dass nicht alle Berufe dafür geeignet sind, so lange zu arbeiten. “Auf dieser Debatte über die Rente mit 70 liegt kein Segen”, sagt er.
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