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Radon – Gefahr aus der Natur

Dass Radioaktivität tödlich ist, ist schon einige Jahrzehnte bekannt! Dass wir täglich einer gewissen Strahlung ausgesetzt sind, ist jedoch nicht jedem geläufig. Dafür verantwortlich ist Radon, ein Edelgas, das im Mineral Uran gebunden ist, welches überall im Boden und der Erdkruste vorkommt.

Beim Zerfall von Uran entsteht Radon. Radon dringt an die Erdoberfläche und verflüchtigt sich im Freien rasch in der Atmosphäre. Wenn es sich allerdings in Gebäuden sammelt, kann es zu gefährlichen Konzentrationen kommen, die stark gesundheitsgefährdend sind. So ist Radon nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs!

Was ist Radon genau?

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das natürlicherweise in der Umwelt vorkommt. Es gelangt aus dem Boden ins Freie und in Gebäude. Das Gas ist weder sichtbar noch kann man es riechen oder schmecken. Daher kann der Radongehalt, wie hier erklärt wird, nur über Messungen ermittelt werden.

Atmet der Mensch Radon über einen längeren Zeitraum und in erhöhtem Maße ein, steigt das Risiko einer Erkrankung an Lungenkrebs rapide an. Üblicherweise werden diese hohen Konzentrationen in Gebäuden gemessen. Deshalb verpflichtet das Strahlenschutzgesetz Arbeitgeber, Staat und Bauherren, im Bedarfsfall Maßnahmen zum Radonschutz zu ergreifen.

Wie wirkt Radon auf die Gesundheit?

Beim Zerfall von Radon entstehen die radioaktiven Folgeprodukte Blei, Wismut und Polonium, die sich an Staubpartikeln in der Luft anlagern. Mit der Atemluft gelangt Radon mitsamt seinen Folgeprodukten in die Lunge.

Während das Gas selbst schnell wieder ausgeatmet wird, setzen sich die Folgeprodukte im sensiblen Lungengewebe fest und zerfallen weiter. Dabei wird gefährliche Alphastrahlung ausgesendet, welche die DNA des Lungengewebes angreift. Das Erbgut der Zellen verändert sich und Lungenkrebs wird Vorschub geleistet.

Einfallstore in die Gebäude

Radon ist sehr beweglich und kann nicht gefiltert werden. Es dringt über Ritzen und Fugen in der erdnahen Bausubstanz ins Gebäude ein. Auch Leitungen für Gas, Wasser und Strom sind bekannte Einfallstore. Die gefährdeten Bereiche eines Gebäudes liegen deshalb vornehmlich im Keller und im Erdgeschoss.

Radon-Vorsorgegebiete

Verantwortlich für die Bestimmung der Radon-Vorsorgegebiete sind die Bundesländer. Diese mussten bis Ende 2020 Regionen ausweisen, in denen hohe Radonkonzentrationen besonders häufig gemessen werden. Der maßgebliche Grenzwert liegt bei 300 Bq (Becquerel) pro Kubikmeter Raumluft. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) geht sogar schon bei 100 Bq/m³ von einer signifikanten Erhöhung des Gefahrenpotenzials aus.

In den Radon-Vorsorgegebieten ist in deutlich mehr Gebäuden eine erhöhte Konzentration vorhanden als im bundesweiten Durchschnitt. Dort gelten an Arbeitsplätzen und für Neubauten besondere Anforderungen zum Radonschutz. Das BfS hat aufgrund der besseren Übersichtlichkeit die Vorsorgegebiete auf einer Radonkarte zusammengefasst.

Radonmessungen

Der Radongehalt eines Gebäudes wird durch viele Faktoren beeinflusst. So spielen u. a. die Witterungsverhältnisse und das Lüftungsverhalten der Bewohner eine entscheidende Rolle. Deshalb ist eine zuverlässige Aussage zum Radongehalt nur über Messungen zu ermitteln.

Diese Messungen sind unproblematisch und günstig. Die dazu benötigten Messgeräte werden von Messlaboren angeboten, die beim BfS als “anerkannte Stelle gemäß § 155 Strahlenschutzverordnung” registriert sind. Die Messgeräte (Exposimeter) werden im Wohnzimmer, in den Arbeitsräumen, im Schlafzimmer und im Esszimmer über einen Zeitraum von zwölf Monaten aufgestellt. Danach wertet das verantwortliche Labor die Daten aus und informiert den Auftraggeber über die Ergebnisse.

Maßnahmen zum Radonschutz

Überschreiten die Messergebnisse den Grenzwert von 300 Bq/m³, sind Maßnahmen zum Radonschutz vorzunehmen. Bei Neubauten sind dabei nach § 123 Strahlenschutzgesetz “mindestens die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erforderlichen Maßnahmen zum Feuchteschutz” einzuhalten. Zusätzliche bauliche Maßnahmen bestehen in der Verwendung einer wasserundurchlässigen Bodenplatte oder einer Radonschutzfolie.

Bei Bestandsbauten ist eine erste wirksame Maßnahme eine regelmäßige Belüftung des Gebäudes mittels Durchzugs. Der Einbau einer technischen Lüftungsanlage kann sinnvoll sein. Zudem ist das Abdichten von Türen und Leitungen zum Keller hin eine kostengünstige Option. Dabei empfiehlt sich die Ausstattung der Kellertüre mit Dichtungsprofilen und einem automatischen Türschließer. Fugen und Spalten können mit einer dauerelastischen Kittmasse wie Silikon abgedichtet werden.

Sollte nach einer weiteren Messung keine Besserung eingetreten sein, muss ein Fachmann gerufen werden. Dieser identifiziert auch versteckte Einfallstore und dichtet sie zuverlässig ab.


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Redaktion Hasepost
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