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Radfahren als Mittel der CO2-Reduktion – Fridays for Future Osnabrück wendet sich an Oberbürgermeister

Die Stickstoffdioxid-Belastung in Osnabrück überschreitet weiterhin den Luftqualitätsgrenzwert von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft (µg/m³) im Jahresmittel. Damit ist Osnabrück eine von 25 Städten in Deutschland, die den festgelegten Grenzwert nicht einhält. In einem offenen Brief wendet sich die Ortsgruppe „Fridays For Future“ Osnabrück jetzt an Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.

Dem Klimaschutzbericht Osnabrücks ist zu entnehmen, dass sich die CO2-Emissionen des städtischen Verkehrs seit 1990 um 11 Prozent erhöht haben. Das Ziel, eine CO2-Reduktion um 40 Prozent bis 2030 zu erreichen, erscheint nach Auffassung von Fridays For Future unrealistisch. „Wir brauchen jetzt sofort wirksame Schritte hin zu einer Verkehrswende in dieser Stadt und eine Abkehr von der autofreundlichen Politik der letzten Jahrzehnte. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist es, Fahrradfahren attraktiver zu machen durch breitere und sichere Radwege“, heißt es in dem offenen Brief an Wolfgang Griesert. „Für uns steht fest: Auf lange Sicht müssen gut ausgebaute Radwege her, die auch zwangsläufig Teile des heutigen Verkehrsraums des motorisierten Individualverkehrs belegen werden – Pop-Up-Bikelanes sind somit nicht die Lösung. Sie sind etwas, das jetzt passiert und direkt einen Vorteil für die Menschen bringt. Sie sind Platzhalter, an deren Stelle später etwas Dauerhaftes entstehen kann. Und sie bieten einen Erfahrungsraum, in dem sowohl Auto- als auch Fahrradfahrende an einigen Stellen in der Stadt einen Vorgeschmack auf das bekommen, was sie bald in ganz Osnabrück erwarten könnte. Niemand wird sich von Heute auf Morgen an geänderte Straßenführungen gewöhnen, das ist völlig normal. Doch es muss ein Anfang geschaffen werden!“

Keine Pop-up-Bikelanes aufgrund der Verkehrssicherheit

Auf eine Anfrage von Fridays For Future zur Genehmigung von Pop-Up-Bikelanes als Aktivismusform in Osnabrück sei seitens der Stadt folgende Antwort gekommen: “Nach Rücksprache mit meinem Kollegen lehnen wir die Einrichtung einer Pop-Up-Bikelane aus Gründen der Verkehrssicherheit in der Stadt Osnabrück ab.” Unklar bleibe in der Antwort, was Verkehrssicherheit bedeute. „Seit dem Jahr 2000 gab es 30 getötete Radfahrende auf Osnabrücks Straßen, zuletzt im Januar eine 18-Jährige, die auf der Pagenstecher Straße von einem Lastwagen getötet wurde – auch dort nur ein zu schmaler Radweg. Hätte die Stadt Osnabrück ein tatsächliches Interesse daran, die Sicherheit auf ihren Straßen zu erhöhen, so wäre sie mit uns eine Kooperation zur Installation provisorischer Radwege mit professioneller Unterstützung eingegangen. Damit verliert das einzig vorstellbare Argument – die vermeintliche Unsicherheit von Pop-Up-Bikelanes, die durch engagierte Bürger ohne verkehrsplanerische Ausbildung installiert wurden – seine gesamte Schlagkraft. Und die Stadt Osnabrück verliert die Glaubwürdigkeit in ihrem Willen, ihrer Verpflichtung laut Grundgesetz, “Das Recht auf Leben und gegen Verletzungen (…) zu schützen”, gerecht zu werden“, führen die Umweltaktivisten weiter aus. „Herr Wolfgang Griesert, wir fordern von Ihnen, dass Sie der Stadtverwaltung den Handlungsspielraum geben, die lebensrettenden Vorschläge, die seit Jahren existieren, endlich umzusetzen.“


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