Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont hat trotz eines vorliegenden Haftbefehls in Spanien eine Rede vor dem Regionalparlament in Barcelona gehalten und konnte anschließend untertauchen. Die separatistischen Parteien hatten bei den Regionalwahlen im Mai erstmals seit 1980 die Mehrheit verloren, was von Puigdemonts Auftritt überschattet wurde.
Auftritt Puigdemonts trotz Haftbefehls
Trotz Ankündigung konnte Carles Puigdemont, gegen den in Spanien ein Haftbefehl ausgestellt ist, ungestört nach Spanien einreisen und vor über 3.000 Zuhörern im Regionalparlament eine Rede halten. Nach der Rede gelang es ihm, wieder unterzutauchen – eine Blamage für die örtliche Polizei.
Protest gegen neue Regierung
„Es ist sieben Jahre her, dass sie uns verfolgt haben, weil wir auf die Stimme des katalanischen Volkes hören wollten“, sagte Puigdemont vor den Zuhörern. Darüber hinaus protestierte er mit seinen Anhängern gegen die Einführung des Sozialisten Salvador Illa als Regionalpräsident im Parlament am Donnerstag. Illa, der die Regionalwahl im Mai gewonnen hat, steht klar gegen die Abspaltung von Spanien.
Verlust der Mehrheit
Die separatistischen Parteien, mit Puigdemont als einer ihrer führenden Köpfe, hatten bei der Wahl erstmals seit 1980 die Mehrheit im Regionalparlament verloren. Entgegen seiner Ankündigung, im Parlamentsgebäude persönlich aufzutauchen, blieb Puigdemont diesem fern. Vermutlich, um einer geplanten Festnahme durch die Polizei zu entgehen. Überrascht von der Planänderung, starteten die Behörden eine Ringfahndung, um den Separatistenführer doch noch festzunehmen.
Frühere Amtszeit und Flucht ins Ausland
Puigdemont wurde 2016 zum Präsidenten der katalanischen Autonomieregierung gewählt und trieb als solcher ein Unabhängigkeitsreferendum voran. Daraufhin wurde er von der spanischen Justiz abgesetzt und unter anderem wegen „Rebellion“ angeklagt. Nach seiner Flucht ins Ausland war er von 2019 bis 2024 Abgeordneter des EU-Parlaments.
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