Stephan Grünewald, Kölner Psychologe und Marktforscher, hat im Zuge der Europawahlergebnisse unter jungen Menschen die Einführung eines sozialen Pflichtjahres vorgeschlagen. Er bekräftigt, dass die politische Bildung viel früher einsetzen muss und dass ein solches Pflichtjahr junge Menschen aus ihrer Selbstbezogenheit herausbringen würde.
Soziales Pflichtjahr als Schlüssel zu politischer Bildung
Der Kölner Psychologe und Marktforscher Stephan Grünewald hat im Kontext der jüngsten Europawahlergebnisse die Notwendigkeit betont, politische Bildung frühzeitig zu fördern. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ sagte Grünewald: „Kinder fangen ab dem zehnten Lebensjahr an, sich in feste soziale Strukturen zu begeben, sich an anderen zu orientieren in Schule und Freizeit. Weil sich die Kindheit und Jugend oft in so engen Zirkeln abspielt, aus dem kaum jemand ausbricht, bin ich ein großer Befürworter des sozialen Pflichtjahres. Es sollte dringend eingeführt werden.“
Die Vorteile eines sozialen Pflichtjahres
Grünewald, der ebenfalls Gründer des Rheingold-Instituts ist, sieht zahlreiche Vorteile in der Einführung eines sozialen Pflichtjahres. Es würde junge Menschen aus ihrer Selbstbezogenheit herausholen, ihnen eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit geben, Einblicke in andere soziale Schichten bieten und dazu beitragen, Vorurteile abzubauen.
Senkung des Wahlalters begrüßt
Darüber hinaus hat sich der gebürtige Mönchengladbacher für die Herabsetzung des Wahlalters ausgesprochen. Er betrachtet diesen Schritt rückblickend als richtig und hofft, dass junge Menschen dadurch zu einer früheren Auseinandersetzung mit Politik angeregt werden. „Ich verbinde damit die Hoffnung, dass die Auseinandersetzung mit Politik früher einsetzt“, sagte Grünewald.
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