Der Politikwissenschaftler Johannes Hillje sieht in den Protesten gegen die AfD eine Chance, die Partei bei kommenden Wahlen zu schwächen. Laut seiner Aussage könnten Demonstrationen einen Einfluss auf unentschlossene Wähler haben und sie dazu bewegen, ihre Unterstützung für die Partei zu überdenken.
Wirkung der Proteste auf AfD-Wählerschaft
Johannes Hillje, ein renommierter Politik- und Kommunikationsberater, äußerte sich gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” skeptisch über die Wirkung der Proteste auf die Stammwählerschaft der AfD. “Man wird mit diesen Demos niemanden aus der Stammwählerschaft der AfD überzeugen können. Die Stammwähler könnten im Gegenteil noch gefestigter werden, weil Angriffe von außen den inneren Zusammenhalte stärken können”, sagte Hillje.
Er sieht jedoch eine Chance bei den “frustrierten Wechselwählern, die von der AfD nicht voll überzeugt sind”. Laut Hillje könnte ein Reflexionsprozess einsetzen, wenn die Atmosphäre dieser Demonstrationen auch in anderen Lebensbereichen Einzug erhält. “Wenn die Stimmung dieser Demos auch im Arbeitsumfeld, im Freundeskreis oder im Sportverein Einzug hält, wird es sozial unerwünschter, sich mit der AfD zu identifizieren”, erklärte der AfD-Experte.
Die Rolle der Zivilgesellschaft
Hillje sieht in den Protesten gegen die AfD eine Mobilisierung der demokratischen Mitte gegen Rechtsextremismus. “Wir erleben eine wehrhafte Demokratie von unten,” sagte er. Er stellte dabei besonders die Rolle der Zivilgesellschaft heraus. “Es seien dabei nicht zuvorderst die Parteien, die zu den Demonstrationen aufriefen, sondern die Zivilgesellschaft.” Hinzufügend, dass auch Unternehmen den Protest mittragen. Hillje betonte: “Die Demonstrationen leben davon, dass sie keine parteipolitische Angelegenheit sind, sondern einen kleinen, aber sehr gewichtigen gemeinsamen Nenner haben: Die Verteidigung der freiheitlich demokratischen Grundordnung.”
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