Zum 50. Mal jährt sich „68“. Es war eine Zeit der Aufbrüche und Proteste. Die Ereignisse in den großen deutschen Städten wie Berlin und Frankfurt am Main sind allgemein bekannt und bekamen große Beachtung. Was in kleineren Städten zu dieser Zeit vor sich ging rückte dabei in den Hintergrund.

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Auch in Osnabrück fand diese Zeitwende bis jetzt kaum Beachtung in der regionalen Geschichtsschreibung. Das Buch „Protest und Aufbruch – „68“ in Osnabrück“, herausgegeben von Reiner Wolf, ändert dies nun und bietet den Lesern ein aus verschiedenen Perspektiven zusammen gesetzes Bild der 68er in Osnabrück. Es beschäftigt sich mit den Akteueren, Themen und Konflikten in Osnabrück und dem Osnabrücker Land zu dieser Zeit.

Umfangreiches Bild von Osnabrück in den „langen sechziger Jahren“

Sowohl HistorikerInnen und SozialwissenschaftlerInnen, wie auch Zeitzeugen kommen zu Wort und zeichnen gemeinsam ein umfangreiches Bild von Osnabrück und seinen Konflikten zur Zeit „68“. So verbinden sich analytische Perspektiven mit subjektiven Erinnerungen, die für Osnabrück die typischen Bedingungen eines Generationenkonflikts rekonstruieren. Dabei wird sich aber nicht nur direkt auf das Jahr 1968 beschränkt, denn wichtige juristische, politische und kulturelle Weichen wurden bereits Ende der 1950er Jahre gestellt. Ebenfalls endete der oft als „lange Sechziger Jahre“ bezeichnete Reformeifer nach 1969 nicht schlagartig.

Spannendes Programm rund um „68“ in Osnabrück

Vorgestellt wird das Buch heute Abend, dem 03. August, im ARTelier-Café Thomas Jankowski von 17 Uhr bis 18.30 Uhr. Vor Ort sind der Herausgeber Wolf und die Autoren Heiko Schulze und Kalla Wefel, die einen Einblick in die Recherchen zum Buch gewähren, bevor es dann einige kurze Lesungen geben wird. Der Eintritt ist kostenlos.  Anschließend findet ein halbstündiger Megaphon-Rundgang entlang der 68er-Orte in der Osnabrücker Innenstadt statt. Dabei werden Zeitzeugen von ihren Erfahrungen und Eindrücken berichten. Auch eine Flugblatt-Druckaktion ist geplant, bei der sich das Publikum mit eigenen Ideen einbringen kann. Außerdem werden zentrale Exponate der Ausstellung „Protest und Aufbruch – ’68‘ in Osnabrück“ präsentiert. Die gesamte Ausstellung wird im StadtGalerieCafe und im Haus der Jugend vom 12. August bis zum 07. Oktober gezeigt.