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Projekt „Einblicke durch Einwegkameras“ im Osnabrücker Pop-Up-Quartier

Mit der Frage „Und, wie bist du durch Corona gekommen? Homeoffice oder Homeless?!“ möchte die Stigma e.V. Menschen im Schatten eines gesellschaftlichen Stigmas eine reale Sichtweise aufklären. Die Auszüge des Projekts „Einblicke durch Einwegkameras“ sind bis Ende März im Pop-Up-Quartier zu finden.

Im Frühjahr 2021 verteilte die Stigma e.V. Einwegkameras an Personen mit dem Lebensmittelpunkt im öffentlichen Raum an Kontaktstellen wie das Café Connection oder SKM , mit der Bitte, Eindrücke aus ihrem Alltag festzuhalten. Lediglich vier Kameras kamen zurück, es entstanden dennoch beeindruckende, individuelle, künstlerische Einblicke in den Alltag ihrer Lebenswelt zur Zeit des Lockdowns. Bis zum 23. März können Interessierte die Auszüge der Arbeiten von der Künstlerin CopyHope vom Café Connection, sowie der Künstler Franky und Guido des SKMs Osnabrück finden.

Bemerkenswerte Situation von wohnungslosen Menschen

In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdowns verschwanden notwendige, zusätzliche Einnahmequellen von Heute auf Morgen. Hilfen konnten unter Hygienebestimmungen nur notdürftig angeboten werden und im Anschluss nur schleppend wieder anlaufen. Die meisten Menschen zogen sich in dieser Zeit in ihre Wohnungen zurück, wohnungslose Menschen verschwanden völlig aus dem öffentlichen Blickfeld. Die Haushaltsregelungen während der Pandemie wurden von einer rechtlichen, zu einer moralischen Frage – Wie definiert man einen Haushalt, wenn das zu Hause die Straße ist? Die damalige Antwort waren Bußgelder. Viele wohnungslose Menschen im Osnabrücker Stadtgebiet zahlen ihre Bußgelder für das nicht Einhalten von Kontaktbeschränkungen bis heute ab.

Projekt Einblicke durch Einwegkameras. / Foto: Stigma e.V.
Projekt Einblicke durch Einwegkameras. / Foto: Stigma e.V.

Zukunft des Projekts

Die Stigma e.V. sucht nun weitere Möglichkeiten im Bereich der Osnabrücker Innenstadt die Bilder ausstellen zu können. Dafür suchen sie Freiflächen zur Zwischennutzung, aber auch Standorte, die einen Rahmen für eine größere und längerfristige Ausstellung bieten. Auch eine Wanderausstellung durch verschiedene Osnabrücker Institutionen wäre denkbar.

Die Stigma e.V. sammelt Spenden für die Abzahlung der Bußgelder. Interessierte können sich unter dieser E-Mail melden. Weitere Infos zu ihrer Arbeit gibt es auf der Homepage und bei Instagram.


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