Im Zuge der Diskussionen um eine Arbeitserlaubnis für Flüchtlinge plädiert der Verein „Pro Asyl“ für eine Rücknahme von Arbeitsverboten. Unterstützung findet er dabei vom Deutschen Landkreistag, der ebenso die Integration in den Arbeitsmarkt befürwortet.
Arbeitsverbote für Flüchtlinge im Fokus
Die neueste Debatte um eine Arbeitsverpflichtung für Flüchtlinge ist von Vorurteilen geprägt, dies betont die Pro-Asyl-Referentin Andrea Kothen in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Unmittelbar vor dem geplanten Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), verwies Kothen auf die aktuelle Rechtslage, die vorsieht, dass Flüchtlinge für Arbeitseinsätze herangezogen werden können.
Arbeit: Ein Freiheitsrecht oder Pflicht?
„An den Betroffenen scheitert eine Arbeitsaufnahme nicht. Asylbewerber wollen arbeiten“, behauptete Kothen. „Tatsächlich sind Asylbewerber in ihren Unterkünften häufig zum Nichtstun verdammt, weil gesetzliche Arbeitsverbote und langwierige Erlaubnisverfahren die Aufnahme von regulärer Arbeit behindern.“ Den Vorschlag, Asylbewerber für 80 Cent pro Stunde arbeiten zu lassen, kritisiert die Pro-Asyl-Referentin und appelliert an Bund und Länder, den Flüchtlingen den Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Zustimmung vom Deutschen Landkreistag
Auch der Deutsche Landkreistag stimmte zu. Landkreistagspräsident Reinhard Sager erklärte gegenüber der gleichen Zeitung: „Die Arbeitgeber sollten Geflüchtete vermehrt einstellen. Dafür ist es notwendig gesetzlich zu regeln, dass Asylbewerber schon nach kurzer Zeit zur Annahme zu zumutbarer Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt verpflichtet werden können.“ Sager betonte, dass Bund und Länder sich am Mittwoch darauf verständigen sollten, um klarzustellen, dass „jede und jeder, der zu uns kommt, auch seine Arbeitskraft einsetzen muss“.
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