HASEPOST
 
HASEPOST

Pro Asyl fordert bundesweiten Abschiebestopp in den Sudan

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl hat sich für einen bundesweiten Stopp von Abschiebungen in den Sudan ausgesprochen. Ihr flüchtlingspolitischer Sprecher Tareq Alaows sagte dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Sonntagausgaben): “Wir fordern einen bundesweiten Abschiebestopp in den Sudan. Die Bundesregierung kann nicht weiter zusehen, dass Menschen angedroht wird, in ein Gebiet abgeschoben zu werden, in dem ein bewaffneter Konflikt stattfindet.”

Er fügte hinzu, es sei nicht absehbar, wann die vor rund zwei Wochen ausgebrochenen Kämpfe rivalisierender Gruppe des sudanesischen Militärs beendet seien. “Deshalb brauchen wir einen bundesweiten Abschiebestopp jetzt. Wir können nicht einerseits Menschen evakuieren und andererseits Menschen abschieben.”

Ungefähr die Hälfte der sudanesischen Flüchtlinge in Deutschland sei nur geduldet und daher von Abschiebung bedroht, so Alaows. Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) hatte ebenfalls einen Abschiebestopp gefordert. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (ebenfalls SPD) hat einen solchen schon erlassen. “Es gilt in Berlin ein vorübergehender Abschiebestopp in den Sudan”, sagte ihre Sprecherin dem RND. “Die Innenverwaltung hat dem Landesamt für Einbürgerung eine entsprechende Weisung übermittelt.”

Ausgenommen seien davon lediglich Straftäter, Gefährder und Menschen, die sich hartnäckig ihrer Identitätsfeststellung verweigerten. 2022 gab es nach Angaben der Bundesregierung lediglich elf Abschiebungen in den Sudan. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wurden im März 183 Anträge auf Asyl gestellt, es gab eine Anerkennung als Asylbewerber und 21 Anerkennungen als Flüchtlinge. Aktuell sind beim Bamf 297 Verfahren anhängig.


Foto: Kontrolle am Flughafen, über dts Nachrichtenagentur


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
dts Nachrichtenagentur
dts Nachrichtenagentur
Ein Artikel der Nachrichtenagentur dts.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion