Privathaushalte in Deutschland haben im Jahr 2022 durchschnittlich 2.846 Euro im Monat für den Konsum ausgegeben. Dies entspricht einem Anstieg von 8,5 Prozent oder 223 Euro im Vergleich zum Vorjahr, so das Statistische Bundesamt.
Steigende Lebenshaltungskosten
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 stärker gestiegen als die Verbraucherpreise, die sich im Jahresdurchschnitt um 6,9 Prozent gegenüber 2021 erhöht haben. Die Ausgaben für Verkehr und Wohnen, oft als Lebenshaltungskosten bezeichnet, verzeichneten einen erheblichen Anstieg, vermutlich aufgrund der Preissteigerungen für Kraftstoffe und Wohnenergie im Zuge der Energiekrise. Trotz des 9-Euro-Tickets und der Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe im Sommer 2022 erhöhten sich die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben der privaten Haushalte für den Bereich Verkehr einschließlich Kraftstoffe um 7,8 Prozent auf 347 Euro (2022), verglichen mit 322 Euro (2021). Die Ausgaben für Kraftstoffe allein stiegen um 26,3 Prozent auf 101 Euro.
Steigende Ausgaben für Wohnen und Nahrung
Auch die Ausgaben für Wohnen, einschließlich Energie, stiegen im Jahr 2022 auf durchschnittlich 1.025 Euro pro Monat (2021: 966 Euro), ein Anstieg um 6,1 Prozent. Die Ausgaben für Wohnenergie für sich genommen stiegen um 23,2 Prozent auf 191 Euro (2021: 155 Euro). Ebenso stiegen die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren von 402 Euro auf 417 Euro, ein Anstieg von 3,7 Prozent.
Auswirkungen der Lockerung der Corona-Beschränkungen
Neben der Energiekrise wirkte sich auch der Wegfall fast aller Corona-Beschränkungen auf die Konsumausgaben der privaten Haushalte aus. Dies zeigte sich vor allem bei den Ausgaben für Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen, die um 56,6 Prozent auf durchschnittlich 177 Euro im Monat (2022) stiegen, verglichen mit 113 Euro (2021). Die Ausgaben für Pauschalreisen stiegen ebenfalls, um 63,2 Prozent auf durchschnittlich 67 Euro im Monat (2022), verglichen mit 41 Euro (2021).
Verteilung der Konsumausgaben
Die größten Anteile an den Konsumausgaben im Jahr 2022 waren die Ausgaben für Wohnen (36 Prozent), Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (15 Prozent) sowie Verkehr (zwölf Prozent), so die Statistiker. Es folgten die Ausgaben für Freizeit, Sport und Kultur (neun Prozent), Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen sowie Innenausstattung und Haushaltsgeräte (jeweils sechs Prozent), Information und Kommunikation, Gesundheit sowie Bekleidung und Schuhe (jeweils vier Prozent) sowie andere Waren und Dienstleistungen (drei Prozent).
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