Der Präsident der Freien Universität (FU) Berlin, Günter Ziegler, wehrt sich gegen den Vorwurf, seine Universität nehme antisemitische Vorfälle nicht ernst. In einer Stellungnahme betonte er die Bemühungen der Universität, auf solche Vorfälle zu reagieren und die Sicherheit für jüdische Studierende zu gewährleisten.
Universität weist Vorwürfe zurück
Günter Ziegler, der Präsident der FU Berlin, hat die Darstellung, dass Antisemiten ungehindert auf dem Campus unterwegs sein könnten, widersprochen. Im Gespräch mit dem “Tagesspiegel” erklärte er: “Die Darstellung mancher Medien, dass hier wochenlang ungehindert Antisemiten über den Campus laufen, beschreibt nicht die Wirklichkeit”. Antisemitische Vorfälle würden von der Universitätsleitung so schnell wie möglich geahndet oder beendet, sobald sie davon erführen.
Maßnahmen und Dialog
Ziegler stritt auch Anschuldigungen eines Studierenden in der RBB-Abendschau ab, dass es “No-go-Areas” auf dem Universitätsgelände gäbe. Diese Aussage sei zwar ein “Alarmsignal”, reflektiere jedoch nicht die tatsächliche Situation. Der Universitätspräsident unterstrich, dass er seit Wochen Gespräche mit jüdischen Studierenden führe. “Das sind sehr gute Gespräche, aus denen wir auch lernen”, so Ziegler.
Sicherheitsmaßnahmen und Sensibilisierungsarbeit
Im Hinblick auf die Sicherheit jüdischer Studierender auf dem Campus betonte Ziegler, dass die Universität verschiedene Anlaufstellen eingerichtet habe, darunter auch einen Beauftragten gegen Antisemitismus. Zudem gebe es aktuell Workshops und öffentliche Veranstaltungen, um das Bewusstsein für das Thema Antisemitismus zu schärfen.
Private Chat-Gruppen und Kommunikation
Ziegler sprach auch das Problem privater Whatsapp-Gruppen an, in denen antisemitische Äußerungen geteilt würden. “In private Chat-Gruppen kann eine Universität nicht hineinregieren.” Er ermutigte jedoch die Dozenten, die universitätsinternen Lernplattformen für die Kommunikation zu Seminaren und Vorlesungen zu nutzen. “Dort gelten klare Regeln, die Kommunikation kann besser moderiert werden”, betonte der Universitätspräsident.
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