Kriminelle geben sich am Telefon immer häufiger als Polizisten aus.
Täter fälschen Rufnummer der Polizei
Unter der im Display erscheinenden Nummer 0541-110 oder 0541- 3270 Anrufe getätigt, um an das Geld der Angerufenen zu gelangen. Am Telefon gibt sich der Anrufer als angeblicher Polizist aus, der mitteilt, dass es ein Ermittlungsverfahren gebe, weil der/die Angerufene einen Gewinn (Audi A 4) nicht abgeholt habe und auch die Unterstellkosten seit Frühjahr 2015 nicht bezahlt habe. Der Anrufer erklärt, dass nach Begleichung der zwischenzeitlich entstandenen Forderung in Höhe von 2.500 Euro umgehend der Erlös des zwischenzeitlich verkauften Audi A 4 – immerhin 42.000 Euro – überwiesen werden. Der Anrufer erklärt mehrfach, ein Angehöriger der Osnabrücker Polizei zu sein.
Osnabrückerin (55) fällt nicht auf Schwindel rein
Eine 55-jährige Frau aus Osnabrück fällt am Mittwochmorgen zwischen 08.45 Uhr und 10 Uhr nicht auf diesen Anruf herein, sondern ruft selber bei der richtigen Polizei an und fragt nach.
Die echten Beamten können die Frau beruhigen, aber der Anrufer baut durch mehrmalige Anrufe innerhalb kurzer Zeit Druck auf, macht der Frau Angst und sagt: „Machen Sie sich schon mal fertig, wir holen Sie gleich ab!“
Im beschriebenen Fall konnte durch die Polizei Schlimmeres verhindert werden. Bei dieser Tat handelt es sich um gewerbsmäßigen Betrug, denn der Täter verschafft sich unter der Vortäuschung ein Polizeibeamter zu sein eine erhebliche Einnahmequelle.
Durch Angebote im Internet ist es möglich, Rufnummern im Display vorzutäuschen. So können gefälschte Anrufe aussehen, als würden diese von einer echten Hotline oder wie im vorliegenden Fall von der Polizei sein. Man nennt diese Methode ID Spoofing.
Generell gilt es, bei Geldgeschäften und vertraulichen Geschäften (z.B. Bank oder Behörden) vorsichtig zu sein, wenn ein entsprechend seriöser Anruf nicht erwartet wird. Fragen Sie bei Zweifeln mittels Rückruf beim Anbieter (z.B. Hotline) nach. Die Täter können zwar die Herkunft mit einer falschen Rufnummernanzeige verschleiern. Ein Rückruf auf der Rufnummer würde jedoch zum echten Anbieter führen.
Seriöse Unternehmen fordern keine anonymen Zahlungen
In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass seriöse Unternehmen keine Vorkasse oder Gebühren mittels Gutscheincodes (z.B. Amazon, paysafe, ukash usw.) verlangen.
Polizei warnt auch vor angeblichen Mitarbeitern von Microsoft
Melden Sie solche Vorfälle immer gleich an die örtliche Polizei. Besonders bei Gewinnen, die am Telefon versprochen werden, sollten Sie vorsichtig sein. Oft bieten die Täter auch an, die Gutscheine persönlich abzuholen. Gleiches gilt auch für Anrufe von angeblichen Microsoft-Mitarbeitern.
Viele Tankstellenbetreiber und Drogerien (als Verkaufsstellen für solche Gutscheine) warnen inzwischen ihre Kunden, die plötzlich solche Codes in Massen kaufen, vor solchen Betrugsmaschen.
Symbolfoto