Zahlreiche antisemitische Proteste folgten auf den gestrigen Aufruf der islamistischen Hamas zum so genannten „Tag des Zorns“. Viele jüdische Einrichtungen in Deutschland blieben geschlossen, auch in Osnabrück wurden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.
Zu diesen Maßnahmen zählt zum Beispiel, dass in der vergangenen Nacht Polizisten vor dem jüdischen Kindergarten in der Sedanstraße postiert wurden. „Es gab keine Drohung, das ist reine Vorsicht“, teilt Polizeisprecher Jannis Gervelmeyer auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Weitere Schutzmaßnahmen werden geprüft
Unmittelbar nach dem Beginn der schrecklichen Angriffe der Hamas auf Israel und seine Bürgerinnen und Bürger habe die Polizei in Niedersachsen die bereits bestehenden umfangreichen Schutzmaßnahmen an jüdischen Objekten nochmals überprüft und weiter verstärkt. „Die schutzwürdigen jüdischen Einrichtungen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Osnabrück sind darin eingeschlossen“, so Gervelmeyer.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Israel will die Polizeidirektion Osnabrück fortlaufend die Durchführung weiterer Schutzmaßnahmen prüfen, um diese mit höchster Priorität umzusetzen. Laut des Polizeisprechers sei die Gewährleistung der Sicherheit der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aktuell eine der vordringlichsten Aufgaben.
Judenfeindlicher Vorfall in der Natruper Straße
Gestern kam es in der Natruper Straße bereits zu einem judenfeindlichen Vorfall: Nachdem dort an einem Haus eine palästinensische Flagge zusammen mit einer Hakenkreuzflagge gesichtet wurde, ist die Hakenkreuzfahne von der Polizei beschlagnahmt und eine Strafanzeige wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole gestellt worden.