Die anstehende Fußball-Europameisterschaft und der geplante Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland rufen gemischte Reaktionen in der Bundespolitik hervor. Politiker warnen vor einem politischen Missbrauch des sportlichen Großereignisses, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Debatte um den „Wolfsgruß“ des türkischen Nationalspielers Merih Demiral.
Warnungen vor ideologischem Missbrauch
Der Vorsitzende des Innenausschusses, Lars Castellucci (SPD), äußerte seine Bedenken gegenüber einem möglichen politischen oder ideologischen Missbrauch des Viertelfinalspiels gegen die Niederlande. „Ich wünsche Herrn Erdogan einen guten Aufenthalt im Berliner Olympiastadion“, sagte Castellucci dem „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe). „Den Fußball politisch oder ideologisch aufzuladen, widerspricht diesen Ideen“, so Castellucci.
Die Chance der sportlichen Verbundenheit
Johann Wadephul, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, sieht dagegen in Erdogans Besuch eine Möglichkeit, ein Zeichen für sportliche Verbundenheit zu setzen. „Politisch ist und bleibt die Türkei einer unserer wichtigsten Partner“, sagte Wadephul dem „Tagesspiegel“. Er kritisierte zudem, dass die Bundesregierung seiner Meinung nach „zu wenig in diese Partnerschaft investiert“ habe.
Hoffnungen und Bedenken
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler hofft, dass der Besuch Erdogans „die Diskussion der letzten Tage nicht zusätzlich befeuert“. Sie betonte, dass ein Staatspräsident wie Erdogan auch „Verantwortung gegenüber dem Gastgeberland“ trage.
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