Die Debatte um ein generelles Handyverbot an Grundschulen in Deutschland erhitzt die Gemüter, wobei die Bildungsministerin Schleswig-Holsteins, Karin Prien (CDU), auf Widerstand aus der Ampel-Koalition trifft.
Handyverbot als Ablenkung von Bildungsproblemen
FDP-Fraktionsvize Gyde Jensen kritisierte die Forderung Priens als Ablenkung von den eigentlichen Herausforderungen und Problemen im Bildungssystem. „Ein generelles Handyverbot an den Schulen, wie Karin Prien es in ihrer Sommerpausen-Forderungsmanier angesprochen hat, macht aus meiner Sicht deutlich, wie sehr an eigentlichen Herausforderungen und Problemen im Bildungssystem Schleswig-Holstein und Deutschland vorbeigeschaut wird“, so Jensen. Nicole Gohlke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, stimmte dieser Ansicht zu und bezeichnete den Vorstoß der CDU-Ministerin als unrealistisch: „Die Debatte über Handyverbote lenkt vom eigentlichen Problem ab – und zwar dass die Lehrkräfte völlig überlastet sind und solche Verbote dann eh nicht durchsetzen können.“
Schulen sollten selbst entscheiden
Die Grünen-Politikerin Nina Stahr betonte die Autonomie der Schulen bei der Nutzung unterschiedlicher Medien: „Für die Bildungspolitik sind die Länder zuständig. Bei der Nutzung unterschiedlicher Medien sollten die einzelnen Schulen möglichst viel Autonomie haben, damit sie auf die Bedürfnisse vor Ort reagieren können.“ SPD-Bildungspolitiker Oliver Kaczmarek sieht die Schulen bereits aktiv: „Es sollte selbstverständlich sein, dass der private Handygebrauch in Kitas und Grundschulen verboten ist. Die Schulen haben sich längst auf den Weg gemacht.“
Smartphones im Unterricht redundant
Gyde Jensen hob hervor, dass Smartphones im Grundschulunterricht ohnehin keine Funktion oder Relevanz hätten: „Smartphones hätten während des Grundschulunterrichts ohnehin keine Funktion oder Relevanz“, fügte sie hinzu.