Der DFB-Pokal geht an diesem Freitagabend in die erste Runde, die bis Montag andauert. Und wie jedes Jahr werden dieselben Plattitüden herausgehauen, dass der Pokal seine eigenen Gesetze habe und so weiter. Dass der kleine David den großen Goliath besiegen könne und überhaupt … das Dumme daran ist: All das stimmt. Ob es auch für Osnabrück stimmt, werden wir am Sonntagabend wissen.
Das rote Feuerzeug
Am Sonntag hat der VfL nun um 15.30 Uhr an der Bremer Brücke die Möglichkeit ein Spiel erfolgreich zu beenden, dass am 10. August 2015 durch den Wurf eines dämlichen roten Feuerzeuges eines noch viel dämlicheren Werfers an den Kopf eines Schiedsrichters beim Stand von 1:0 für den VfL in der 71. Minute durch Abbruch beendet worden war. Der Rest ist Geschichte und RB Leipzig wurde zum 2:0-Sieger gekürt.
„Eure Armut kotzt uns an!“ (und zwar im Verhältnis 52:1)
Was hat sich in den letzten vier Jahren verändert?
Der Kader von Leipzig ist mittlerweile 520.000.000 Euro „wert“, RB Leipzig war Teilnehmer der Champions League, stand in diesem Jahr gegen Bayern München im Pokalfinale und stiehlt seither Traditionsmannschaften einen Platz im oberen Viertel der Bundesliga.
Der VfL ist nun Zweitligist, die Mannschaft hat einen Marktwert von etwa 10.000.000 Euro und hat zum Glück keinen Strache Spezi Mateschitz im Rücken.
„Die Mannschaft ist in der Lage, Großes zu schaffen …“
Auf der heutigen Pressekonferenz gaben sich Trainer Daniel Thioune und Ulrich Taffertshofer dennoch in freudiger Erwartung auf das kommende Spiel. „Es wäre vermessen zu glauben, dass wir weiterkommen…“ sagte Thioune, fuhr dann aber fort: „Meine Mannschaft hat in den letzten Wochen, Monaten und auch im letzten Jahr gezeigt, dass sie, wenn man an sie glaubt, in der Lage ist, Großes zu schaffen. Dieser Glaube an meine Mannschaft und an deren Leistungsfähigkeit ist sehr groß und entsprechend ist auch die Idee da, dass wir am Sonntag ein ganz ekliger Gegner an der Bremer Brücke sein wollen und da ist es uns auch egal, mit welchem Kader der Gegner auflaufen wird.“
„Man muss immer dran glauben, sonst muss man gar nicht antreten“, ergänzte Taffertshofer.
Sympathisch und wohlüberlegt auch Thiounes Reaktion auf die Frage, was er von einem Retortenclub wie RB Leipzig halte, sagte er, er wolle das Sportliche isoliert betrachten, doch sei er froh, „dass es diesen Mythos Bremer Brücke gibt, das ist etwas, womit ich mich identifizieren kann.“
Dem muss man nichts mehr hinzufügen … oder doch?
PS: Am Samstag gibt es hier einen ausführlichen Kommentar zu RB Leipzig und den 17 stimmberechtigten Vereinsmitgliedern.
VfL : RB Leipzig
Beginn um 15.30 an der Bremer Brücke Voraussichtliche Aufstellung VfL: Voraussichtliche Aufstellung RB Leipzig: |