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Pötter: Sanierung der Stadtwerke wäre ohne Beitrag der Mitarbeiter so nicht möglich gewesen

Noch sind die Stadtwerke Osnabrück in den roten Zahlen, doch das Defizit ist mit 4,5 Millionen Euro nicht mehr so „tiefrot“, wie es das Jahr 2021 war. Im August übernehmen zwei neue Chefs das Ruder.

Das Rekorddefizit von 16,9 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021 hatte für den schnellen Abgang des alten Vorstands gesorgt und dafür, dass Stefan Grützmacher als Interimsmanager bei den Stadtwerken erstmal „Brände löschen“ musste.

Mitarbeiter sind mit Lohnverzicht an Sanierungserfolg beteiligt

Zu den Maßnahmen, mit denen der zu 100% in städtischem Eigentum befindliche Betrieb wieder in ruhigeres Fahrwasser gelenkt wurde, zählte auch ein Lohnverzicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zwei bis fünf Prozent – je nach Lohngruppe: in Summe ein niedriger einstelliger Millionenbetrag. Die Besserverdiener gaben prozentual mehr ab, die unteren Lohngruppen weniger.
„Ohne den Beitrag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre die Sanierung so nicht möglich gewesen“, erklärte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter im Vorfeld der Jahreshauptversammlung bei einem Pressetermin.

Oberbürgermeisterin und Aufsichtsrat wurden immer direkt informiert

Dennoch, trotz der bereits erreichten Erfolge, stehe die Sanierung „noch am Anfang“, so Pötter, die vor allem die unter Grützmacher etablierte neue Kommunikationskultur lobte.
Sie, und mit ihr die anderen Vertreter des Aufsichtsrats, seien in den vergangenen Monaten immer aktuell und umfassend informiert gewesen. Um die beiden Verlustbringer (Bäder und Busse) zu subventionieren, überwies die Stadt im vergangenen Jahr mehr als 16 Millionen Euro an die Stadtwerke – in der Vergangenheit floss das Geld immer zuverlässig in die Gegenrichtung.

Konzentration auf die Region und das Kerngeschäft

In Zukunft werden sich die Stadtwerke wieder mehr auf die Region und das Kerngeschäft orientieren. Feuerwehr-Manager Grützmacher beschrieb, dass inzwischen insbesondere beim Einkauf auf externen Sachverstand zurückgegriffen werde. Auch die Verträge mit Betreibern von Windenergieanlagen werden auslaufen und die Beteiligung am Kohlekraftwerk in Lünen wird nicht mehr im eigenen Haus gesteuert. Strom- und Gaskunden werden nun wieder vor allem in Osnabrück gesucht und betreut.

Im August treten die neuen Chefs ihren Job an

Am 15. August steht dann ein Führungswechsel bei den Stadtwerken an: Grützmacher übergibt das Steuer an das neu gewählte Vorstandsteam Daniel Waschow und Dirk Eichholz. Pötter dankte Grützmacher für seine Leistungen als Interims-Vorstand und äußerte ihr Vertrauen in das neue Team. Damit die neuen Stadtwerke-Chefs direkt starten können, hält Grützmacher sie bereits seit einigen Wochen über anstehende Herausforderungen und das Tagesgeschäft informiert. Im August werden die neuen Vorstände noch zwei Wochen von Grützmacher begleitet.

Zukünftig kein eigener Vorstand mehr für Mobilität

Dass die beiden neuen Vorstandsmitglieder zuvor bei der Oldenburger EWE tätig waren, bezeichneten Pötter und Grützmacher auf Nachfrage der HASEPOST als „Zufall“. Die Stadtwerke Osnabrück bleiben weiterhin selbständig, mit den beiden Ex-EWE-Managern habe man allerdings die besten Kandidaten am Markt übernehmen können.
Kein Zufall sei es allerdings, betonte die Oberbürgermeisterin, dass im Vorstand der Stadtwerke zukünftig kein „Mobilitätsvorstand“ mehr zu finden sei. Die Verantwortung für den ÖPNV sei bewusst eine Ebene weiter unten in die Hand von Fachleuten gelegt worden. Die Finanzierung des Nahverkehrs und auch Quantität und Qualität könne in Zukunft nur unter stärkerer Einbindung des Landkreises betrachtet werden, betonte die Oberbürgermeisterin.

Wärmewende bedeutet für Osnabrück: Wärmenetz und Wärmepumpe

Neben der Verkehrs- gehört auch die Wärmewende zu den großen Herausforderungen der Stadtwerke. Grützmacher sieht dabei für den inneren Bereich der Hasestadt den Ausbau der Fern- und Nahwärmenetze als Chance an, während vor allem in den Randgemeinden und Stadtteilen der Wärmepumpe zukünftig die Zukunft gehöre. Bislang wird in Osnabrück mit rund 80% aus der Verbrennung von Erdgas geheizt.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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