Folgende Pressemitteilung wurde vom Bund Osnabrücker Bürger (BOB) am Samstag, 11. Juni 2022, nach Bekanntwerden der „FMO-Rufbus-Affäre“ veröffentlicht und an unsere Redaktion gesendet.
BOB lehnt Vorverurteilung von Stadtbaurat Otte ab und fordert umfassende Aufklärung der Flughafenaffäre
Nachdem bekannt geworden ist, daß sich der Osnabrücker Stadtbaurat Frank Otte Ende Mai nach einer Besprechung am Flughafen Münster Osnabrück (FMO) einen Linienbus der Stadtwerke Osnabrück bestellt hat, um möglichst schnell nach Hause zu kommen, wird von vielen Seiten ein gewisser Unmut über die Vorgehensweise des hochrangigen Beamten geäußert. Die Vorwürfe reichen von Arroganz, Selbstherrlichkeit und erneuter Verantwortungslosigkeit beim Umgang mit Steuergeldern bis hin zu Verrat an der von Otte permanent eingeforderten Mobilitätswende und einem feudalen Selbstverständnis im Umgang mit städtischem Eigentum.
Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) lehnt solche Vorverurteilungen ab. BOB-Pressesprecher Wolfgang Niemeyer fordert stattdessen eine umfassende Aufklärung dieses in der Stadtgeschichte einmaligen Vorgangs: ‚Auch wir vom BOB haben uns in der Vergangenheit oft kritisch mit dem Handeln von Herrn Otte auseinandergesetzt. Aber jetzt einfach pauschal seinen endgültigen Rücktritt zu fordern, das erscheint uns dann doch zu billig. Die Flughafenaffäre sollte erstmal umfassend aufgeklärt werden. Ist Herr Otte wirklich der Alleinschuldige an dem ganzen Desaster? Muss dem Linienbus zukünftig wieder Vorrang vor dem Fahrradverkehr gegeben werden? Und welche Rolle spielt eigentlich Herr Rolfes von den Stadtwerken bei dem ganzen Theater?‘
Niemeyer macht zudem auf die Notwendigkeit zur Aufschlüsselung der Kosten für den Linienbuseinsatz aufmerksam: ‚Abgesehen davon, daß an dem fraglichen Abend wohl einige Bürger vergeblich auf ihren Bus gewartet haben, weil der ja gerade Richtung Münster unterwegs war, und genauso wie Herr Otte wohl auch Probleme hatten, rechtzeitig zu Hause zu sein, muss auch der finanzielle Aspekt gewürdigt werden. Vielleicht könnte der Stadtbaurat den Linienbuseinsatz einfach aus der eigenen Tasche bezahlen. Dann würde er seinen zahlreichen Kritikern einigen Wind aus den Segeln nehmen und die zunehmenden Rücktrittsforderungen zumindest ein wenig entkräften. Auch sollte er sich nach wie vor massiv zur Mobilitätswende bekennen, um glaubwürdig zu bleiben. Allerdings spricht sein persönliches Verhalten klar gegen sein ewiges Mantra vom Fahrrad als Allheilmittel für alle Verkehrsprobleme!‘
Der BOB-Pressesprecher ruft die Osnabrücker Bürger zur Mäßigung auf: ‚Frank Otte hat das Amt des Stadtbaurats in Osnabrück zum wiederholten Male schwer beschädigt, aber der finanzielle Schaden ist diesmal nicht so hoch wie zum Beispiel bei der Protected Bike Lane, beim Schlossgarten, bei der Neumarktsperrung, bei der Coffeebike-Affäre oder bei den falschen Pollern. Herr Otte sollte es aber trotzdem mit sich selbst ausmachen, ob er nicht auch mit einem Lastenrad oder per Carsharing hätte nach Hause fahren können‘, so Niemeyer abschließend.
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